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Übersetzung aus der Doktorarbeit der Ärztin Caterina Cisno, vorgelegt in der Universität Ferrara, Italien, im Akademischen Jahr 1996/1997, unter der Leitung von Prof. Alberto Liboni Stripping versus Hämodynamische und
Konservative Chirurgie in der Behandlung der primären chronischen venösen
Insuffizienz der Beine.
Im angiologischen Labor der Universität Ferrara, Italien, wurden bei 54
Patienten 60 Beine ausgewählt, die unter chronischer primärer venöser
Insuffizienz litten (38 Frauen, 11 Männer mit einem mittleren Alter mit
54,06 Jahren).
Auswahlkriterien:
Auswertungsmethoden:
Die Auswertung der Ergebnisse wurde durch zwei unabhängige Beobachter
durchgeführt, die weder bei der Auswahl der Patienten teilhatten, noch den
Eingriff durchgeführt haben. Sie legten objektive Kriterien aus der
Literatur zugrunde:
In der Gruppe A: Abwesenheit sichtbarer oder tastbarer
Krampfadern. Zudem und um eine größere Objektivität zu wahren, wurden die
funktionellen und kosmetischen Ergebnisse durch die Patienten selbst
beurteilt, nach einer Skala, die schon in der Literatur angewendet wurde
und die von den Patienten gut verstanden wurde:
Gruppe A: Weder ästhetische noch symptomatische Beschwerden. Ergebnisse:
Das mittlere Follow-up der Gruppe I, Stripping, betrug 52 Monate. Sechs
Patienten sind dem Follow-up verloren gegangenen, daher wurden nur 24
operierte Beine ausgewertet. Die Ergebnisse können aus der Tabelle
entnommen werden. Die Probe nach CHI² ergibt keine statistischen
Unterschiede zwischen der subjektiven und der objektiven Auswertung. Die
mittlere Zeit des klinischen Aufenthaltes betrug 2,5 Tage.
Vier Patienten (17%) beklagten Symptome, die einer chronisch-venösen
Insuffizienz entsprechen, keiner von Ihnen Parästhesien des Nervus
saphenicus. Die hämodynamischen und ultrasonographischen Untersuchungen
zeigten, daß die Rezidive in dieser Gruppe in den meisten Fällen auf die
Anwesenheit von oberflächlichen Kompensationsvenennetzen zurückzuführen
war, ohne einen Reflux, der aus den tiefen Venen kommt (drei Patienten –
13%). In zwei Fällen (8%) war das Rezidiv durch einen sapheno-femoralen
Reflux unterhalten und in einem Patienten lag ein Reflux aus einer
inkontinenten Perforanzvene vor (4%).
Der Follow-up der Gruppe II (Gruppe CHIVA) betrug 50 Monate im Mittel,
kein Patient war dem Follow-up verloren gegangen, weswegen 30 Beine zur
Aufwertung gelangen. Auch in diesem Fall lag kein Unterschied zwischen der
objektiven und der subkjektiven Auswertung vor. Der mittlere stationäre
Aufenthalt betrug ein paar Stunden, die Patienten benötigten keine
Schmerzmittel. Die Patienten nahmen ihre normalen Tätigkeiten 3-7 Tage
nach dem Eingriff wieder auf.
Nach Ende des Follow-up befanden sich bei vier Patienten (15%)
Symptome, die einer chronisch-venösen Insuffizienz entsprechen. Die
Ultraschallergebnisse zeigten einen vollen Erfolg des Projektes CHIVA in
28 Fällen (93%). In diesen Fällen konnte man eine durchgängige Saphena
dokumentieren, mit wieder reduzierten Durchmesser und mit einem
retrograden Fluß, der langsam floß und der durch eine Perforanzvene in die
tiefen Beinvenen abfließt (Es handelt sich um den Blutfluß aus den
gesunden Seitenästen, die über die erholte Vene retrograd, bis zur
nächsten Perforanzvene, ablaufen). Es lag ein Rezidiv aus der
sapheno-femoralen Crosse vor (3%), in 7 Fällen (23%) fanden wir Refluxe
entweder aus der Saphena über die Seitenäste oder aus insuffizienten
Perforanzvenen.
Der Vergleich zwischen beiden Verfahren mittels CHI² und mittels dem
Mann-Whitney U-Test haben keine signifikanten Unterschiede bezüglich der
Ergebnisse zwischen beiden Behandlungen aufgezeigt.
Diskussion:
In der Einleitung dieser Doktorarbeit haben wir gesehen, wie in der
Literatur die chirurgische Therapie der Varikosis diskutiert wird. Mit den
zugrunde liegenden Daten ist es in Wirklichkeit sehr schwer eine
definitive Antwort zu finden, welche Therapieform die effektivste ist.
Dennoch müssen Zielpunkte festgelegt werden, die, wenn sie beim Stripping
in der Behandlung der Varizen und der chronisch-venösen Insuffizienz
festgelegt sind, bei der CHIVA-Methode etwas ehrgeiziger ausfallen: Hier
wird nicht nur vorangenanntes Ziel verfolgt, sondern auch das Erhalten der
drainierenden Vena saphena. Nur so kann die Saphena weiterhin ihre
Funktion als Rückflußgefäß des oberflächlichen Blutes erhalten werden und
evtl. auch, wenn sie nicht mehr gedehnt ist, als arterielle Prothese
dienen.
Bisher existiert in der Literatur keine randomisierte prospektive
Untersuchung, die das Stripping mit einer Methode wie CHIVA vergleicht. Es
handelt sich bei CHIVA um eine Methode mit ehrgeizigeren Zielpunkten als
die schlichte Behandlung der Varizen und anders als andere konservative
Behandlungsmethoden stellt der anatomische Venenerhalt nicht das Ziel dar,
sondern darüberhinaus der Erhalt der Funktion. So erhält die einfache
Crossektomie zwar eine offene und drainierende Vena saphena. Es besteht
aber kein Zweifel, daß diese Methode, wie schon in der Literatur bewiesen
wurde, bei Erhaltung sämtlicher anderer Rückflüsse ( R2-R3 und R2-R4)
deutlich schlechtere Ergebnisse gegenüber dem Stripping hat, was die
Behandlung der varikosen Erkrankung betrifft. Auch die Technik, die von
Fligelstone veröffentlicht wurde (Entfernung der Seitenäste und der
Ligatur der Perforanzvenen zusätzlich zu der Crossektomie) haben keine
besseren Ergebnisse als das klassische Stripping erreicht. Bei dieser
Technik sind nur 64 % der belassenen Vena saphena durchgängig und daher
nur 64 % funktionstüchtig. Demgegenüber steht schon der von unserer Gruppe
international angetretende Beweis, daß nach der CHIVA-Methode 90 % der
behandelten Saphenavenen durchgängig und drainierend sind (Zamboni P,
1997). Auch in der jetzt vorgelegten Untersuchung haben wir die Erhaltung
der Vena saphena und ihrer Drainagefunktion in 28 von 30 Fällen belegen
können (93,3%). Dieses scheint daher ein offensichtlicher und
grundlegender Vorteil dieser Methode gegenüber den anderen konservativen
Methoden darzustellen.
Das hauptsächliche Ergebnis unserer Studie bestätigt die Tatsache, daß
es keine Vorteile der radikalen Methode gegenüber der konservativen
Methode gibt, da es keine signifikanten Unterschiede bezüglich des
Behandlungsergebnisses zwischen der CHIVA - und der Strippingmethode
gefunden wurde.
Dieses Ergebnis ist noch wichtiger, wenn man folgende Aspekte beachtet:
Unsere randomisierte Studie mit langem Follow-up im Vergleich zwischen
einer konservativen und hämodynamischen Behandlung versus der
traditionalen Strippingmethode bei chronisch-venöser Insuffizienz hat
bewiesen:
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