Gegen Ende November 2002 begannen mit der etwas ungewöhnlichen Namensfindung, dessen Beweggründe im Laufe der Zeit viele User nicht wirklich nachvollziehen konnten:), die Vorbereitungen für den Start der Bockwurst. Das XP-Design und der einfache Aufbau, der in den folgenden Monaten schon bald regelrechter Kult werden sollte, wurden ausgearbeitet Dazu die Newssysteme und der Aufbau des Appsarchives. Bockwurst war völlig werbefrei und auf Freewebspace gelagert, bis auf einige Bannerchen, die sich am Fuße der Downloadseiten befanden, zu deren Klick allerdings gegen die AGBs der Sponsoren aufgefordert wurde. Als Speicherplatz wurden die damals noch statischen Adressen der Lycospostfächer genutzt.

Am vierten Januar geht Bockwurst mit der Einbindung auf Warez4Free und Verlinkungen auf einigen Newsseiten wie Prao-News und Quvanx online. Mitte Januar dann die böse Überraschung, der Sitespace war trafficlimitiert:) Aber schnell werden Ausweichmöglichkeiten für die Seiten gefunden, die im Wesentlichen auf Egao.com und Ifrance.com liegen. Bockwurst hat ungefähr 1500 Besucher am Tag. Der Start erfolgte mit ca. 45 Programmen im Angebot, und sollte auf 111 Applications ausgebaut werden. Dies war auch die Entstehungszeit des ersten Boards, was damals noch mit Standard WBB Style online geht. Auf dürftigem Tripodspace entsteht langsam eine kleine Gemeinde. Bockwurst gelingt auch der Einstieg in die bekannte Gulli.Topliste. Hier gründet sich Ur.News, noch hinter Quvanx und sollte starker Partner von Bockwurst werden. Fortan gilt die Seite als Geheimtipp, damals im respektvollen Schatten großer Seiten wie Uniwarez oder FSW4Ever.

Anfang April 2003, als Punkt von einer Reise zurückkommt, schafft Bockwurst mit Toppositionen den entgültigen Durchbruch bei Gulli und erreicht wenige Wochen danach die Marke von 10.000 täglichen Zugriffen, was den bis dahin noch unerfahrenen Cheffe in leichte Hektik versetzt und zum Ausstieg aus Gulli animiert. Das Programmarchiv wächst auf ca. 150 Applications an. Mitte Juni 2003 beginnen Attacken auf Bockwurst, dass damals leichte PHP-Script zum Schutz der Downloads wird umgangen und in einer Nacht massenweise Dateien aus den zum damaligen Zeitpunkt aus technischen Gründen noch Fullaccess-FTP-Accounts gelöscht. Nach mehrmaligem Wiederaufbau werden auch Downloaddateien durch Viren ersetzt, um den Ruf der Seite nachhaltig zu schädigen. Trotz starker Bemühungen des Teams fallen den Attacken in einer Woche ca. 16 Gigabyte an Daten durch Deletings zum Opfer, was Punkt1 mit Crew zu einer vorrübergehenden Offlinenahme der Seite veranlasst. Bereits nach 3 Tagen geht Bockwurst mit kleinerem Angebot wieder online und verwendet erstmalig das Antileech der Wakenet AB, was bis heute Bestand haben sollte. Dieser zunächst nur schweren Herzens getane Schritt erweist sich jedoch mit der Zeit als verwaltungstechnischer und komfortabler Schachzug, dass Plugin wird von euch gut angenommen. Ende April gehen nacheinander die zwei damals größten Seiten, Uniwarez und FSW kurz nacheinander offline, was Bockwurst, von nun an völlig unerwartet beliebteste deutsche Seite zum direkten Download von Applications, vor eine bisher ungewohnte Situation stellt. Nach und nach wird sie nun immer beliebter, vor allem durch Hören-Sagen kommen viele neue Besucher auf die Bockwurst.

Das Board begwegt sich nun von Tripod weg auf besseren Platz. Ein vBulletin, gesponsort von den Leuten von Maxic auf einem Server in Karlsruhe. Dies ist auch der Beginn zahlreicher Boardresets, Umstellungen und Abstürze. Es ist nicht immer ruhig und so gibt es häufig Schlagabtausche. In dieser Zeit lernt das Boardteam aber trotzdem, ordentlich zusammenzuarbeiten. Die Gemeinde wird durch viele User, die schon länger dabei sind und immer wieder kommen, enger zusammengeschweißt. Bald wird das Board fast eigenständig werden und einer eigenen Verwaltung unterstehen. Nun beginnen auch die Phasen, wo Punkt die Seite vor allem Sonntags temporär offline stellt, um die Besucherzahlen zur Schonung des Datenverkehrs gezielt zu drücken. Igijon.com wird wichtiger Sitespace für diese Zeit und macht damals auch hohe Besucherzahlen noch mit.

Erster Kaufspace für das Board wird beschafft. Es gibt auch hier wieder mehrere Boardschließungen und Resets. Auch die reinen Instandhaltungskosten der Seite betrugen damals nur knapp über 35 Euro monatlich und sollten im Laufe des nächsten halben Jahres noch um das 40-Fache steigen. Das Durchsetzen einer geschlossenen Gemeinde mit 2000 Mitgliedern scheitert. Immer wieder gibt es Kontroversen in punkto geschlossener Gemeinde aufgrund zu geringer Serverkapazitäten. Im November macht High Quality Downloads, ein damaliger Ableger von The German Force, dicht und kommt zu Bockwurst. Fortan gibt es ein verstärkes Appsangebot, ca. 180 Stück und einige Gamespecials. In Sachen Sponsoring steigt Bockwurst nun auf Popups um und sagte sich von den bis dahin gegen die Sponsoren unseriösen Werbemethoden mit den Klickbannern los. Erste Downloadlimits werden gesetzt, um ausartende Saugereien einzudämmen und die Uploads zu schonen.

Die Jungs von Warez.Source machen dicht und kommen zur Bockwurst, um eine Gamessection aufzumachen, die jedoch nach wenigen Wochen aufgrund von völligem Kapazitätenmangel wieder dichtgemacht wird. Das Projekt endet in einer völligen Blamage für Bockwurst. Seitdem gibt es hier keine Spiele mehr. Zum Jubiläum gibts für eine Woche eine T-Shirtaktion. Mitte Februar wird auch der erste Rootserver fürs Board angeschafft, Kostenpunkt monatliche 150 Euro, eine lahme 1.7 Ghz Celeronmühle mit 512 DDR RAM, die sich schon nach einem Monat und zahlreicher technische Probleme im Board als nicht geeignet für die weitere Führung des Boards eignet. Mitte März geht eine neue Maschine mit 5.6 Ghz in Dienst, die fortan aber nicht das Ende von Boardresets und Abstürzen bedeutet, welche noch mehrere Male auftreten sollten. Von nun an liegt auch die Seite auf einem eigenen Server, da kein kein Freespaceanbieter Bockwurst noch zu tragen scheint. Ende Januar muss sich Bockwurst auch zum Leidwesen der Crew von den südamerikanischen Tripods trennen, auf denen bisher ein Großteil der Downloaddateien lagen. Die Server waren jedoch durch die scheuklappenhafte Nutzung anderer Webmaster, die dort ihre großen Spiele und Pornos unterbrachten, nicht mehr zu gebrauchen und sollten sich auf lange Zeit nicht mehr erholen. Auch werden eines Nachts alle Redirektoren von unbekannter Stelle gehackt und auf Dialer verlinkt. Doch dank engagierter Arbeit konnte Bockwurst schon wenige Stunden später wieder den normalen Betrieb aufnehmen.

Mitte Mai wird das inzwischen schon fast Kult gewordene, seit Anfang bestehende, blau-weiße Design von Bockwurst abgelöst, und durch ein neues gräuliches Layout mit Mac/Appletouch ersetzt, womit Punkt die Umsetzung neuer Ideen und individuellerer Seitenaufteilungen anstrebt. Bockwurst arbeitet fortan auch mit weiteren Partnern zusammen und verwendet kleine Werbeanzeigen, um den gestiegenen Unterhaltungskosten entgegenzutreten. Anfang Juni wird der Bockwursthauptserver neu installiert und das Betriebssystem von Redhat auf Debian umgestellt. Wenige Tage nach Neuauflegung des Servers wird dieser komplett gehackt und sämtliche Datenbanken und Inhalte gelöscht. In diesen Tagen macht vor allem auch die Boardcommunity schwierige Zeiten mit. Es dauert in einem Arbeitsmarathon über drei Tage, bis die Seite wieder online ist. Wegen ausbleibender Sponsorenzahlungen von über eintausend Euro gerät Bockwurst an den Rand der Pleite, die jedoch von Punkt aufgrund des stabil niedrigen Dollarkurses knapp verhindert werden kann.