Chronik des Kaninchenzuchtvereins B102

 

Der Verein zählt derzeit rund 80 Mitglieder mit 13 Jungzüchtern.  In einemZuchtjahr werden zwischen 300 und 500 Tiere tätowiert, und mit  einem Teil von ihnen werden im Herbst und Winter Ausstellungen beschickt.

Im Kriegsjahr 1942 wurde der Kaninchenzuchtverein Tittmoning und Umgebung gegründet.  Laut Zuchtbuch war die damalige Vereinsnummer B455 und gezüchtet bzw. gekennzeichnet wurden Groß-Chinchilla und Weiße Wiener. 1943 waren es bereits 5 Rassen der damaligen Zeit entsprechend reine Wirtschaftsrassen, da ja in den Kriegsjahren die Produktion von Fleisch und Wolle Vorrang hatte.  Zweiundzwanzig Züchter züchteten 417 Tiere.  Ab 1947 bekam dann der Verein das Kennzeichen B102, dass auch heute noch gültig ist.  Der Verein hatte Hochjahre bis 1953.  Ab 1954 ging es abwärts, der steigende Wohlstand drückte sich in den Worten unseres verstorbenen ZDK Präsidenten Kurt Binder aus:

  "Die Not können unsere Kaninchen besiegen, dem Wohlstand werden sie unterliegen."

1963 zählte der B102 noch ganze drei Mitglieder und hatte seinen Tiefstand erreicht.  Im selben Jahr traten wieder einige neue Mitglieder in den Verein ein.1965 wurde erstmals seit den berühmten Tittmoninger Herbstfesten wieder eine Ausstellung , im damaligen Geiselbrechtinger Saal, durchgeführt.  Der auserkorene Schirmherr fragte noch ob er sich da ja nicht blamiert.  Die Ausstellung war ein Erfolg und schon im nächsten Jahr kauften wir die ersten 13 Ausstellungskäfige zum Preis von 675,37 DM, ein stolzer Betrag zur damaligen Zeit für einen Verein , der zwei Jahre vorher nur 136,-- DM Barkapital besaß.  Mit bereits der auf 13 Züchter angewachsenen Mitgliederzahl übernahm der Verein , zusammen mit dem B109 Waging , unter der Schirmherrschaft von Landrat Schmidt die Kreisschau 1966. 1967 gründete der Verein eine Jugendgruppe mit 4 Züchtern. 1973 übernahm der Verein die Patenschaft für den neu gegründeten B111 Petting . Durch die Auflösung der Gaststätte Geiselbrechtinger war man gezwungen eine neue Bleibe zu suchen.  Der Verein erwarb zuerst eine große Baubaracke, die jedoch aus Grundstücksschwierigkeiten wieder verkauft wurde.  Nach langer Suche und Verhandlungen bekam der Verein, Dank starker Unterstützung durch Stadtrat Sailer, die Räume der ehemaligen Jugendherberge auf der Burg.  In einigen hunderten Arbeitsstunden wurden die Räume, die in einem enorm desolaten Zustand waren, vom Verein instandgesetzt.  Ein ehemaliger Stadtrat sagte einmal, der Verein muss der Stadt dankbar sein für die Überlassung der Räume und ich möchte dagegen halten, die Stadt kann stolz sein einen Verein (in der damaligen Größenordnung) zu besitzen, der sich ein solches Projekt zumutet und durchhält.  Seit 1974 wurde fast jedes Jahr in den Vereinsräumen Jungtierschauen durchgeführt.  Eine Werbeschau mit den Imkern und dem Gartenbauverein wurde ebenfalls dort abgehalten. 1977 wurde eine Frauengruppe in unserem Verein gegründet.  In vier durchgeführten Pelznähkursen hatten die Frauen die Möglichkeit das Verarbeiten der anfallenden Felle zu erlernen, was sie auch auf Kreis- und Bezirkssehauen mehrmals mit Erfolg bewiesen.  Die abgehaltenen Kochkurse in der Küche der Tittmoninger Schule werden allen Beteiligten in bester Erinnerung bleiben.  Ein schmerzlicher Verlust für den Verein war der Tod des letzten Gründungsmitgliedes und Ehrenvorsitzenden Josef Kräbl, der am 22.08.1979 verstarb. 1982 wurde in den Vereinsräumen auf der Burg das 40 jährige Vereinsbestehen gefeiert.  Franz Baumgartner, sei 1954 dem Verein angehörend und Ehrenmitglied des B102, hielt damals die Festrede.  Auch er hinterließ mit seinem plötzlichen Tod am 20.03.1987 eine große Lücke im Verein. 1988 war der B102 Gastgeber der Lehrtagung der Oberbayerischen Kaninchenzüchter.  Am 2. Oktober 1988 ging für den Verein, mit der Standartenweihe unter Stiftsdekan Baumgartner, ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung.  Mit der Beteiligung von 36 Vereinen war der Weihe der neuen Standarte, unter der Patenschaft des B103 Freilassing, ein würdevoller Rahmen gegeben.  Bei den Stadtfesten beteiligte sich der Verein zuerst mit einem Meerschweinchenrennen und später mit einem Glücksrad, zugunsten der Deutschen Lebenshilfe und für den Tittmoninger Kindergarten. 1989 mietete der Verein, unter Federführung von Helmut Löcher, Josef Bründl sen. und Josef Bründl jun., das Raiffeisenlagerhaus in Kirchheim.  In vielen Arbeitsstunden wurde die Halle für Ausstellungen renoviert und gestaltet.  Nun hatte der Verein die Möglichkeit Ausstellungen bis zu 1000 Tieren zu veranstalten und nützte sie auch mit den Grenzlandschauen 1990 und 1992.  Die Räume auf der Burg konnten nun vorwiegend für unsere fleißig bastelnde Frauengruppe verwendet werden. Leider mußte aber der Verein auch im Jahr 1989 ein Ehrenmitglied zu Grabe tragen Ehrenmitglied Josef Kristl verstarb am 11.08.1989. Über das Grab des größten Verfechters für eine Standarte senkte sie sich zum ersten Mal. Momentan ist Franz Schnelzer erster Vorsitzender des Vereins.                                                           

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