Fortpflanzung


Ein Eisbär ist frühestens mit 4 (W) bzw. 6 Jahren (M) geschlechtsreif. Eisbären paaren sich vorzugsweise im April. Die Keimentwicklung ruht allerdings etwa bis Oktober. So wird sichergestellt, daß Mutter und Nachwuchs den Winter überstehen: konnte das Weibchen den Sommer über nicht genug Nahrung aufnehmen, so wird der Keimling wieder vom Körper resorbiert. Bei Eisbärweibchen wird die Ovulation durch die Paarung stimuliert. Deswegen bleiben Weibchen und Männchen zur Paarungszeit etwa eine Woche zusammen, um die Fertilisation zu garantieren.

Mehrere Eisbärmännchen kämpfen um ein Weibchen; der Sieg wird durch Fortjagen der Unterlegenen entschieden. Nur selten verletzen sich Eisbären ernsthaft bei Kämpfen, die Verletzungen sind dann meist gebrochene Knochen oder Schnittwunden, die Narben hinterlassen.



Eisbären halten - im Gegensatz zu anderen Bären - keine Winterruhe. Allein trächtige Eisbärweibchen graben sich am Ende des Herbstes eine Schneehöhle, in der sie überwintern und etwa im Januar ihre Jungen zur Welt bringen. Die Höhle liegt meist im nach Süden gerichteten Hang eines Schneehügels und mißt maximal 2,5 mal 3 mal 1 Meter. Eisbären gebären 1 bis 4, meist 2 Junge. Die maximale Zahl von Nachkommen wird dadurch begrenzt, daß das Eisbärweibchen 4 Zitzen besitzt. Die Jungen sind bei der Geburt rattengroß und blind und wiegen etwa 600 Gramm. Gesäugt wird mit Milch, die verglichen mit der Muttermilch anderer Säugetiere einen sehr hohen Fettanteil von ca. 33 % hat. Eisbärkinder werden nach der Geburt noch ca. eindreiviertel Jahre gesäugt. Ein Eisbärweibchen bekommt nur alle 3 Jahre Nachwuchs. In der gesamten Periode der Jungenaufzucht ist die Mutter stets bereit, mit aller Kraft die Jungen - notfalls unter Einsatz ihres eigenen Lebens - zu verteidigen. Falls der Mutter Nahrungsmangel droht, kommt es jedoch vor, daß sie ihre Nachkommen selbst frißt! Manchmal werden die Jungen auch von anderen Männchen oder Wölfen gefressen. Die Jungen werden, bevor die Mutter wieder trächtig wird, von ihr selbst oder dem nächsten paarungswilligen Männchen fortgejagt. Geschwister bleiben dann oft noch eine gewisse Zeit lang zusammen.



Innerhalb des ersten Lebensmonats öffnen sich die Augen der kleinen Bären. Nach ca. 2 Monaten können die Jungen in der Höhle umherlaufen. Sie besitzen dann schon ein dichtes, weißes Fell und Milchzähne. Gegen Ende März bis Mitte April verlassen die Jungen zum ersten Mal die Höhle; sie sind dann schon 10 bis 15 kg schwer. Sie bleiben noch bis zu 12 Tage an der Höhle, in der sie sich am Tag meistens und nachts - zum Schlafen - immer aufhalten. In dieser Zeit werden sie von der Mutter mit Nachdruck dazu gezwungen, sich der Kälte auszusetzen, die für kleine Eisbären noch nicht so leicht auszuhalten ist. Auch ihre Bewegungsmuskulatur entwickelt sich in dieser Übergangsphase, bevor die Mutter sie schließlich zum Meereis führt. Während der Wanderung zum Packeis finden häufige Pausen statt, in denen die Jungen gesäugt werden. Durch tiefen Schnee und durch Wasser werden die Jungen von der Mutter getragen. Die Jungen fressen bereits von der ersten Beute, die die Mutter nach ihrer Winterruhe erlegt; sie sind dann 3 bis 4 Monate alt. Muttermilch und Robbenspeck sorgen für schnelles Wachstum: nach 8 Monaten wiegt ein Eisbär schon fast 50 kg. Die kleinen Eisbären beginnen schon bald mit Jagdversuchen, die in den ersten Monaten aber recht unbeholfen und meist erfolglos sind.



Während erwachsene Eisbären untereinander überhaupt nur akustisch kommunizieren, wenn sie einander wütend begegnen, verständigen sich Eisbärweibchen mit ihren Kindern durch eine recht vielgestaltige Geräuschpalette.

Eisbären leben bis zu 20 bis 30 Jahre lang; nur wenige werden aber älter als 15 bis 18 Jahre. Der älteste bekannte arktische Eisbär lebte 32 Jahre, der älteste Eisbär in Gefangenschaft 41 Jahre. Das Alter eines Eisbären kann anhand der Jahresringe in den Zähnen festgestellt werden: Die Zähne aller Bären wachsen ihr Leben lang. Haupttodesursachen bei Eisbären sind Verhungern (insbesondere sehr junge oder sehr alte und kranke Eisbären), gewaltsamer Tod durch den Menschen oder durch Artgenossen (selten, bei Rivalenkämpfen oder Tötung eines Weibchens mit Nachwuchs durch ein Männchen) und Endoparasiten, hauptsächlich Trichinen, übertragen durch infizierte Robben. Fast alle Eisbären sind mit Trichinen infiziert. Heutzutage werden viele Eisbären auch Opfer von Vergiftungen durch Ölschmutz oder anthropogene Toxine.



Es wird über einen Rückgang der jährlichen Geburtenrate bei kanadischen Eisbären von 0.99 auf 0.84 pro erwachsenes Tier seit den frühen achtziger Jahren berichtet. Einige Forscher machen den Anstieg der Durchschnittstemperatur in den letzten zwei Jahrzehnten dafür verantwortlich. Durch die verfrüht einsetzende Eisschmelze werden die Eisbären im Früjahr und Sommer früher aus ihren Robben-Jagdrevieren auf dem Meereis auf das Festland getrieben. Ihr im Verlauf eines Jahres gewonnenes Gewicht nimmt dann ab, was auch die Fortpflanzungsfähigkeit - aus oben genannten Gründen - negativ beeinflußt. Andere Wissenschaftler vermuten PCB, das sich im Fettgewebe der Robben ansammelt und von den Eisbären mit der Nahrung aufgenommen wird, als Ursache für reduzierten Fortpflanzungserfolg. Auf den Svalbard-Inseln fand man Eisbärweibchen, die bedingt durch die Chemikalie rudimentäre männliche Geschlechtsorgane aufweisen. Dies erklärt allerdings nicht den Geburtenrückgang in Kanada, da dort die PCB-Verunreinigung deutlich geringer ist.

Fortpflanzung:


Eisbären paaren sich vorzugsweise im April. Die Entwicklung des befruchteten Eis ruht allerdings bis Oktober. Sollte das Weibchen im Sommer nicht genügend Nahrung gefunden haben, wird das Ei wieder vom Körper resorbiert und der Nachwuchs bleibt aus. Durch diese Maßnahme der Evolution wird sichergestellt, das Mutter und Jungtier den Winter überleben. Eisbären halten normalerweise keinen Winterschlaf, ganz im Gegensatz zu anderen Bärenarten. Nur die trächtigen Weibchen graben sich eine meist an einem Südhang liegende Schneehöhle, in der sie überwintern und im Januar ihre Jungen zur Welt bringen. Eisbären bekommen zwischen 1 und 4 Junge, die blind geboren werden und im Durchschnitt 600 gr wiegen. Die Augen öffnen sich innerhalb des ersten Monats nach der Geburt. Schon nach 2 Monaten besitzt der Nachwuchs ein dichtes weißes Fell. Ende März bis Mitte April verlassen die Jungbären zum ersten mal die Höhle. Sie sind dann bereits 10 bis 15 kg schwer. Die Jungen werden insgesamt etwa 20 Monate lang gesäugt, beginnen aber im Alter von 3 bis 4 Monaten damit, auch von der Beute der Mutter zu fressen. Die Muttermilch mit ihrem hohen Fettanteil von 33 % und der Robbenspeck aus der Jagdbeute der Mutter lassen die Jungen binnen 8 Monaten bereits 50 kg wiegen.



Die Jungen kommen in Schneehöhlen zur Welt


Mit Ausnahme von Junge führenden Weibchen leben Eisbären die meiste Zeit des Jahres als Einzelgänger. Nur während der Paarungszeit, welche von April bis Juni dauert, kommen Männchen und Weibchen vorübergehend zusammen. Unermüdlich folgen in dieser Jahreszeit die Männchen den Spuren der Bärinnen, und nicht selten kommt es zu wilden Rivalenkämpfen. Im Oktober oder November gräbt sich das trächtige Weibchen in einer Schneewehe eine Höhle. Diese kann aus einer oder mehreren Kammern bestehen, von denen jede etwa 1,75 Meter im Durchmesser und 0,75 Meter in der Höhe misst. Wenn sich das Weibchen eingegraben hat, lässt es sich einschneien. Dabei verschwinden alle Spuren, die seinen Aufenthaltsort verraten könnten.

In dieser Höhle verbringt nun das Weibchen den gesamten Winter. Die ganze Zeit nimmt es keine Nahrung mehr zu sich, sondern zehrt ausschliesslich vom gespeicherten Körperfett. Sein Kreislauf ist zwar etwas verlangsamt; es hält aber keinen richtigen Winterschlaf. Durch seine Eigenwärme hält sich die Temperatur in der Höhle selbst bei strenger Aussenkälte in der Nähe des Gefrierpunkts.



Die Eisbärenweibchen legen ihre Höhlen im allgemeinen in angestammten Winterquartieren auf arktischen Inseln oder an Festlandküsten an. Solche Quartiere befinden sich zum Beispiel auf Spitzbergen, an der sibirischen Küste, in der Hudson Bay und auf Grönland. Im Schutz der Höhle kommen im Dezember - nach einer Tragzeit von acht Monaten - die Jungen zur Welt. Meistens sind es zwei, manchmal auch nur eines, selten drei. Die kleinen Bären sind bei der Geburt nur 20 bis 30 Zentimeter lang und wiegen lediglich 600 bis 700 Gramm. Sie sind spärlich behaart, blind und taub und daher vollständig auf die Betreuung durch ihre Mutter angewiesen. Dank des hohen Fettgehalts der mütterlichen Milch wachsen sie aber rasch heran, und schon im März oder April verlassen sie zusammen mit der Mutter die Schneehöhle.



Im Gegensatz zu anderen Bärenarten halten sich beim Eisbären nicht alle Individuen, sondern nur die trächtigen Weibchen längere Zeit in Winterhöhlen auf. Die Eisbärenmännchen sowie die jüngeren und die unfruchtbaren Weibchen ziehen sich höchstens bei besonders harten Lebensbedingungen vorübergehend in eine Höhle zurück.

Eisbären haben eine geringere Fortpflanzungsrate als die meisten Säugetiere: Die Weibchen bringen erstmals im Alter von fünf bis sechs Jahren Junge zur Welt. Zudem vergehen zwischen zwei aufeinanderfolgenden Würfen mindestens drei Jahre, da die Jungen rund 28 Monate lang bei der Mutter bleiben. Bei einer Lebenserwartung von ungefähr 20 Jahren pflanzt sich daher ein Weibchen in seinem ganzen Leben nur etwa vier- bis sechsmal fort. Aufgrund dieser langsamen Nachzuchtrate ist der Eisbär, der sonst keine natürlichen Feinde kennt, sehr anfällig auf die Bejagung durch den Menschen. Schon geringe Bestandseinbussen vermag er kaum mehr auszugleichen.



Nachwuchs


Ein Eisbär ist frühestens mit 4 (W) bzw. 6 Jahren (M) geschlechtsreif. Eisbären paaren sich vorzugsweise im April. Die Keimentwicklung ruht allerdings etwa bis Oktober. So wird sichergestellt, dass Mutter und Nachwuchs den Winter überstehen: konnte das Weibchen den Sommer über nicht genug Nahrung aufnehmen, so wird der Keimling wieder vom Körper resorbiert. Bei Weibchen wird die Ovulation durch die Paarung stimuliert. Deswegen bleiben Weibchen und Männchen zur Paarungszeit etwa eine Woche zusammen, um die Fertilisation zu garantieren.

Allein trächtige Weibchen graben sich am Ende des Herbstes eine Schneehöhle, in der sie überwintern und etwa im Januar ihre Jungen zur Welt bringen. Die Höhle liegt meist im nach Süden gerichteten Hang eines Schneehügels und misst maximal 2,5 mal 3 mal 1 Meter. Eisbären gebären meist 2 Junge. Die maximale Zahl von Nachkommen wird dadurch begrenzt, dass das Weibchen 4 Zitzen besitzt. Die Jungen sind bei der Geburt rattengroß, nackt, taub und blind und wiegen etwa 600 Gramm. Gesäugt wird mit Milch, die einen sehr hohen Fettanteil von ca. 33 % hat. Die Jungen werden nach der Geburt noch ca. eindreiviertel Jahre gesäugt. Ein Weibchen bekommt nur alle 3 Jahre Nachwuchs. In der gesamten Periode der Jungenaufzucht ist die Mutter stets bereit, mit aller Kraft die Jungen - notfalls unter Einsatz ihres eigenen Lebens - zu verteidigen. Falls der Mutter Nahrungsmangel droht, kommt es jedoch vor, dass sie ihre Nachkommen selbst frisst! Manchmal werden die Jungen auch von anderen Männchen gefressen. Die Jungen werden, bevor die Mutter wieder trächtig wird, von ihr selbst oder dem nächsten paarungswilligen Männchen fortgejagt. Geschwister bleiben dann oft noch eine gewisse Zeit lang zusammen.



Innerhalb des ersten Lebensmonats öffnen sich die Augen der kleinen Bären. Nach ca. 2 Monaten können die Jungen in der Höhle umherlaufen. Sie besitzen dann schon ein dichtes, weißes Fell und Milchzähne . Gegen Ende März bis Mitte April verlassen die Jungen zum ersten Mal die Höhle; sie sind dann schon 10 bis 15 kg schwer. Sie bleiben noch bis zu 12 Tage an der Höhle, in der sie sich am Tag meistens und nachts - zum Schlafen - immer aufhalten. In dieser Zeit werden sie von der Mutter mit Nachdruck dazu gezwungen, sich der Kälte auszusetzen, die für kleine Eisbären noch nicht so leicht auszuhalten ist. Auch ihre Bewegungsmuskulatur entwickelt sich in dieser Übergangsphase, bevor die Mutter sie schließlich zum Eis führt. Während der Wanderung zum Packeis finden häufige Pausen statt, in denen die Jungen gesäugt werden. Durch tiefen Schnee und durch Wasser werden die Jungen von der Mutter getragen. Die Jungen fressen bereits von der ersten Beute, die die Mutter nach ihrer Winterruhe erlegt; sie sind dann 3 bis 4 Monate alt. Muttermilch und Robbenspeck sorgen für schnelles Wachstum: nach 8 Monaten wiegt ein Eisbär schon fast 50 kg. Die kleinen Eisbären beginnen schon bald mit Jagdversuchen, die in den ersten Monaten aber recht unbeholfen und meist erfolglos sind. Während erwachsene Eisbären untereinander überhaupt nur akustisch kommunizieren, wenn sie einander wütend begegnen, verständigen sich Weibchen mit ihren Jungen durch eine recht vielgestaltige Geräuschpalette.