Mars
Der Kriegsbringer
Es scheint tatsächlich flüssiges Wasser auf dem Mars zu geben!
Siehe (allesamt englisch)
Das ist eine aufregende Neuigkeit. Wir sollten aber abwarten, ob sie einer
genaueren Überprüfung der wissenschaftlichen Gemeinde im Verlauf
der kommenden Wochen und Monate standhält. Mit Sicherheit waren die
Autoren des Papiers außerordentlich sorgfältig.
Mars der vierte Planet von der Sonne
aus und der siebtgrößte:
Umlaufbahn: 227.940.000 km (1,52 AE) von der Sonne entfernt
Durchmesser: 6.794 km
Masse: 6,4219·1023 kg
Mars
(Griechisch: Ares) ist mythologisch Gott des Kriegs.
Der Planet hat seinen Namen wahrscheinlich wegen seiner roten Farbe, man
nennt ihn deshalb manchmal auch den Roten Planeten (eine interessante
Randbemerkung: der römische Gott Mars war Gott des Ackerbaus, bevor er
mit dem griechischen Ares in Verbindung gebracht wurde; jene mit Gefallen an
Kolonisierung und Terraformung des Mars dürften diesen Symbolismus
bevorzugen). Der Name des Monats März
leitet sich von Mars ab.
Mars ist seit prähistorischen
Zeiten bekannt. Er ist immer noch Liebling von
Science-Fiction-Autoren als beliebtester Ort im
Sonnensystem (außerhalb der Erde) für menschliche Besiedlung. Aber
die berühmten „Kanäle“, die von
Lowell und anderen „gesehen“ wurden,
waren genauso unwirklich wie Barsoomische
Prinzessinnen.
Die erste Sonde, die den Mars
besuchte, war 1965 Mariner 4.
Verschiedene anderen folgten, inklusive Mars 2, dem ersten Fahrzeug, das auf
dem Mars gelandet ist, sowie der beiden
Viking Bodensonden 1976 (links). Einer
Durststrecke von 20 Jahren ein Ende setzend landete
Mars Pathfinder erfolgreich am 4.
Juli 1997 (rechts).
Die Umlaufbahn des Mars ist stark
elliptisch. Eins der Resultate davon sind die Temperaturschwankungen von
circa 30 °C am sonnennächsten Punkt der Marsoberfläche
zwischen Aphel und Perihel. Dies hat große Auswirkung auf das
Marsklima. Während die durchschnittliche Temperatur um die
218 °K (-55 °C, -67 °F) liegt, liegen die
marsianischen Oberflächentemperaturen von gerade mal 140 °K
(-133 °C, -207 °F) am Winterpol bis nahezu 300 °K
(27 °C, 80 °F) auf der Tagesseite im Sommer.
Obwohl Mars wesentlich kleiner ist
als die Erde, ist seine Oberfläche ungefähr so groß wie die
Landfläche auf der Erde.
Mit Ausnahme der
Erde hat Mars die abwechslungsreichsten und interessantesten Gebiete
aller terrestrischen
Planeten, manche sind absolut spektakulär:
- Olympus Mons: der
größte Berg im Sonnensystem erhebt sich 24 km über die
Umgebung. Seine Grundfläche mißt 500 km im Durchmesser und wird
eingerahmt von einer 6 km hohen Klippe (rechts).
- Tharsis: eine riesige
Ausbuchtung auf der marsianischen Oberfläche mit circa 4.000 km
Ausdehnung und 10 km Höhe.
- Valles Marineris: ein System
aus Schluchten, 4.000 km lang und von 2 bis 7 km tief (oben auf der Seite);
- Hellas Planitia: ein
Einschlagskrater auf der Südhalbkugel, über 6 km tief und mit
einem Durchmesser von 2000 km.
Ein Großteil der Marsoberfläche ist sehr
alt und verkratert, aber es gibt auch wesentlich
jüngere Täler, Grate, Hügel und Ebenen.
Die Südhalbkugel des Mars ist
mit ihren vorherrschenden altverkraterten Gebirgszügen (links) dem
Mond ziemlich ähnlich. Im Gegensatz dazu besteht
die nördliche Hälfte aus viel jüngeren Ebenen, die sich nicht
so stark erheben und eine vielfach kompliziertere Geschichte hinter sich
haben. Ein abrupter Übergang in der Höhe scheint sich an der
Grenze zu befinden. Die Gründe für diese globale Trennung und diese
abrupte Grenze sind unbekannt (manche spekulieren, daß sie auf einen
gewaltigen Einschlag kurz nach der Entstehung von Mars
zurückzuführen seien). Die
Mars Global Surveyor-Mission
lieferte eine hübsche 3D-Karte, auf der diese Erscheinung deutlich zu
erkennen ist.
Das Innere des Mars ist nur
insofern bekannt, als Daten über Oberfläche und
Massenstatistiken des Planeten darüber Auskunft geben. Das
wahrscheinlichste Szenarium besteht aus einem dichten Kern von
ungefähr 1.700 km Radius, einem flüssigen felsigen Mantel -
etwas dichter als der der Erde - und einer dünnen Kruste.
Die, verglichen mit anderen terrestrischen Planeten, relativ
geringe Dichte des Mars deutet an, daß sein Kern wahrscheinlich
einen großen Anteil Schwefel zusätzlich zu Eisen besitzt
(Eisen und Eisensulfid).
Wie Merkur
und der Mond scheint auch Mars keine aktive
Plattentektonik aufzuweisen; es gibt keine
Beweise für horizontale Bewegungen der Oberfläche wie aufgefaltete
Berge, wie sie auf der Erde völlig
gewöhnlich sind. Ohne laterale Plattenbewegungen bleiben Spannungsherde
an einer relativ zur Oberfläche festen Stelle. Dies könnte,
zusammen mit der geringeren Oberflächengravitation, für die
Tharsis-Hochebene mit ihren gigantischen Vulkanen verantwortlich sein.
Dennoch gibt es keine Beweise für augenblickliche vulkanische
Aktivitäten. Es gibt aber neue Beweise, daß der Mars in seiner
Frühgeschichte tektonische Aktivität aufwies, was Vergleiche mit
der Erde um ein Vielfaches interessanter macht!
An vielen Stellen auf Mars sind
Erosionen inklusive großer Überschwemmungen und kleiner
Flußsysteme (rechts) auszumachen. Zu bestimmter Zeit befand sich sicher
Wasser an der Oberfläche. Es könnte große Seen oder sogar
Ozeane gegeben haben. Sie scheinen nur für kurze Zeit Bestand gehabt zu
haben und sehr lang her zu sein; das Alter der Erosionskanäle wird auf
ungefähr vier Milliarden Jahre geschätzt (die Valles Marineris
wurden NICHT von fließendem Wasser hervorgerufen. Sie entstanden
vielmehr durch Strecken und Brechen der Kruste in Zusammenhang mit der
Entstehung der Tharsis Hochebene).
In seiner Frühgeschichte
war Mars der Erde sehr ähnlich. Wie auf der Erde wurde fast das
gesamte Kohlendioxid bei der Entstehung der karbonischen Felsen
verbraucht. Aber wegen des Fehlens der Plattentektonik
der Erde konnte Mars dieses Kohlendioxid nicht wieder freisetzen und
damit auch keinen zusätzlichen
Treibhauseffekt entwickeln.
Die Marsoberfläche ist daher viel kühler als es die der
Erde bei gleicher Entfernung zur Sonne wäre.
Mars besitzt eine sehr dünne
Atmosphäre, bestehend aus einem verschwindend geringen Anteil des
ursprünglichen Kohlendioxids (95,3%) zuzüglich Stickstoff (2,7%),
Argon (1,6%) und Spuren von Sauerstoff (0,15%) und Wasser (0,03%). Der
durchschnittliche Luftdruck an der Marsoberfläche beträgt
lediglich sieben Millibar (weniger
als 1% von dem an der Erdoberfläche), aber er variiert stark
zwischen 9 Millibar im tiefsten Tal und 1 Millibar am Gipfel von
Olympus Mons. Aber er ist stark genug, um kräftige Winde und
beträchtliche Sandstürme zu ermöglichen, die
gelegentlich für Monate den gesamten Planeten verschlingen. Die
dünne Atmosphäre des Mars produziert zwar einen
Treibhauseffekt, aber dieser
reicht nur für eine Erwärmung der Oberflächentemperatur
um fünf Grad; wesentlich weniger als wir auf
Venus und Erde
feststellen können.
Mars
besitzt permanente Eiskappen an beiden Polen, die aus Wassereis und festem
Kohlendioxid bestehen („Trockeneis“). Die Eiskappen
beherbergen eine schichtweise Struktur mit unterschiedlichen
Konzentrationen dunklen Staubs. Im nördlichen Sommer geht das
Kohlendioxid direkt vom festen in den gasförmigen Zustand über
und hinterläßt dabei eine Wasserschicht. Es ist sehr wahrscheinlich,
ob die südliche Polkappe (links) eine ähnliche
Wasserschicht enthält. Die Mechanismen, die für diese Schichtbildung
verantwortlich sind, sind unbekannt, könnten aber von den
klimatischen Veränderungen herrühren, die wiederum auf
langfristige Änderungen des Neigungswinkels des Marsäquators
zur Ebene seiner Umlaufbahn zurückgehen. Außerdem könnten
sich in niedrigeren Längen verborgene Reservoirs von Wassereis
unter der Oberfläche befinden. Die jahreszeitlich bedingten
Wechsel der Polkappengrößen verändern den Luftdruck
an der Oberfläche um 25% (gemessen an den Stellen, an denen die
Viking-Sonden gelandet sind).
Kürzlich
haben Beobachtungen mit dem Hubble
Space Telescope (rechts) aufgedeckt, daß die Verhältnisse
zum Zeitpunkt der Viking-Missionen nicht unbedingt typisch gewesen
sein müssen. Die Marsatmosphäre scheint nun sowohl kühler
als auch trockener zu sein, als die Vikingsonden gemessen haben.
Die
Viking-Sonden
führten Experimente zur Bestimmung der Existenz von
Leben auf dem Mars durch. Die Resultate waren zwar mehrdeutig, aber die
meisten Wissenschaftler glauben, daß sie keinen Beweis für Leben
auf dem Mars liefern (obwohl es immer noch Kontroversen darüber gibt).
Optimisten führen aus, daß nur zwei winzige Proben
genommen wurden, und das noch nicht einmal an günstigen Stellen.
Weitere Experimente werden von zukünftigen Marsmissionen
durchgeführt werden.
Eine kleine Anzahl
Meteoriten (die SNC-Meteoriten) werden
für ursprünglich vom Mars stammend gehalten.
Am 6. August 1996 erklärten
David McKay u.a. die erste Identifizierung von organischen
Bestandteilen in einem marsianischen
Meteoriten. Die Autoren sind der Meinung,
daß diese Bestandteile in Verbindung mit einigen anderen
mineralogischen Erscheinungen, die man im Felsen beobachtet hat, ein Beweis
für frühere marsianische Mikroorganismen sind (links?).
So
aufregend dies sein mag, es ist wichtig festzuhalten, daß dies
keineswegs ein Beweis für außerirdisches Leben sein muß.
Es wurden seit dem McKay-Papier noch weitere Studien veröffentlicht,
die dem widersprechen. Es sei daran erinnert, „außergewöhnliche
Behauptung benötigen auch außergewöhnliche Beweise“.
Viel Arbeit wird getan werden müssen, bevor wir uns über
diese außergewöhnliche Behauptung im klaren sein werden.
Große aber keineswegs
globale schwache Magnetfelder existieren in verschiedenen Gegenden
auf dem Mars. Diese unerwartete
Entdeckung wurde von Mars
Global Surveyor wenige Tage nach Eintritt in eine Marsumlaufbahn
gemacht. Es könnte sich dabei um Nachfolger eines früheren
globalen Magnetfeldes handeln, das seitdem verschwand. Dies könnte
wichtige Hinweise auf die Struktur des Marsinneren geben und damit
Aufschluß über die Geschichte seiner Atmosphäre und
dadurch auch über die Möglichkeit für früheres
Leben geben.
Wenn er sich am Nachthimmel
befindet, ist Mars mit bloßem Auge sichtbar. Seine
augenscheinliche Helligkeit variiert mit seiner relativen Position
zur Erde. Mike Harveys
planet finder
charts zeigt die augenblickliche Position des Mars (und anderer Planeten)
am Himmel. Genauere und gebräuchlichere Karten können mit
Planetariumprogrammen
wie Starry
Night erstellt werden.
Die Satelliten des Mars
Mars besitzt zwei winzige Satelliten, die ihn knapp oberhalb der
Oberfläche umrunden.
Abstand Radius Masse
Satellit (000 km) (km) (kg) Entdecker Datum
-------- -------- ------ ------- --------- -----
Phobos 9 11 1,08·1016 Hall 1877
Deimos 23 6 1,80·1015 Hall 1877
Mehr über Mars, Deimos und Phobos
- mehr Marsbilder
- Seiten zum Mars bei sonnenwen.de
- Mars vom Senckenberg-Server der Uni Frankfurt/Main
- Der Mars bei Astronomie-Sonnensystem.de von Steffi Komrovski
- Aus der Fototour der Uni Hohenheim
- Mars von Johannes Puschnig
- Der Mars von astronomiepur.de
- Hubble beobachtet Global Surveyor beim Aerobremsen von Roland M. Horn
- Der Mars von Matthias Raithel
- Mars im AVSO-Lehrgang
- Mars von Ben Schwarz und Team
- Die Marshomepage von Urs Giezendanner, Lukas Etter und Daniel Geiger
- Sehr umfangreiche Sammlung über alles zum Thema Mars von Dr. Udo Guenther
- Die RPIF-Bilder vom Mars am DLR
- Auch am DLR: Das Photojournal
- Mars astrologisch: Mars - das männliche Prinzip bei www.astrokreis.de
- Meldungen der Zeitschrift Bild der Wissenschaft:
- Artikel aus TELEPOLIS - magazin der
netzkultur:
- 27.02.2001: Mögliche Spuren von Leben auf dem Mars entdeckt
- 05.04.2001: Zum Mond oder zum Mars? - In den USA und Europa wird immer lauter über bemannte Raumfahrt jenseits des erdnahen Orbits nachgedacht
- 06.04.2001: Mars macht mobil - Kohlendioxid als mögliche Ursache der Kanäle und Schluchten auf der Marsoberfläche
- 22.04.2001: Das Terraforming des Mars kann jetzt beginnen - Bei der NASA diskutieren Wissenschaftler über biologische Experimente auf dem roten Nachbarplaneten
- 01.05.2001: Pflanzen für den Mars - Gentechnisch veränderte Pflanzen könnzen zu Pionieren beim Terraforming des roten Planeten werden
- 03.08.2001: Mars-Menschen auf Öko-Trip - ESA-Ökosystem MELISSA für Langzeitraumflüge geht in Erprobungsphase
- 20.12.2001: Gibt es flüssiges Wasser und Mikroorganismen unter der Marsoberfläche? - 2001 Mars Observer entdeckte zufällig riesiges Wasserstoffvorkommen auf dem Roten Planeten
- 17.01.2002: Stammen wir vom Mars? – Ermutigende Resultate bei der Suche nach außerirdischem Leben - und ein kleiner Dämpfer
- 07.06.2002: Wer hat das Zeug zum Mars-Flieger?
– Reinhold Ewald, Mitglied des Europäischen Astronautenkorps, über die
Perspektiven der bemannten Raumfahrt nach der Internationalen
Raumstation (ISS)
- 22.08.2002: Lebten auf dem Mars Myriaden von Mikroben? – US-Forscherteam ist sich sicher: In dem Mars-Meteoriten ALH84001 sind Spuren von Leben vorhanden
- 13.10.2002: Extraterrestrisches Leben im Sonnensystem immer wahrscheinlicher
– Jupitermond Europa nach wie vor heißester Kandidat - US-Forscher
vermutet, daß dortige Umweltbedingungen Entstehung von Organismen
begünstigt
- 01.11.2002: Mission to Mars – Unberechenbarer Faktor Mensch bleibt die Schwachstelle
- 14.12.2002: Eiszeit auf dem Mars – Interpretationen der Klimazyklen auf dem Roten Planeten
- 28.01.2003: Erste bemannte Mars-Mission bis 2010? – US-Präsident Bush will so schnell wie möglich zum Mars und ein neues nukleares NASA-Antriebssystem könnte ihm dabei helfen
- 16.05.2003: „Beagle“ has landed – Teil I: „Mars Express“ - das bislang ehrgeizigste europäische Raumfahrtprojekt startet zum Roten Planeten
- 23.05.2003: Schwindelerregender Blick zurück – Die Nasa zeigt das erste Bild, das vom Mars aus gemacht wurde
- 29.05.2003: Invasion von Robotersonden auf dem Mars – Teil II: „Happy Face“ heißt Mars-Express mitsamt Beagle-2-Lander herzlich willkommen
- 02.06.2003: Heute startet mit 'Mars Express' das erste europäische „Raumschiff“ zum Roten Planeten – Raketenstart kann online verfolgt werden
- 11.06.2003: Liftoff der „Mars Exploration Rover Mission MER-A“ – Amerikas Antwort auf „Mars Express“ ist seit gestern zum Rotem Planeten unterwegs
- 22.08.2003: Der Mars kommt!
–Es wäre etwas übertrieben zu behaupten, dass Freunde der Astronomie
seit 60.000 Jahren auf diesen Tag gewartet haben. Aber immerhin findet
am 27. August ein Schauspiel statt, das zuletzt die Neandertaler
beobachten konnten.
- 12.11.2003: Löten im Weltall... – ... könnte für zukünftige Marsmissionen überlebensnotwendig sein
- 10.12.2003: Aus der Traum vom „roten“ Glück – Die Mission der japanischen Marssonde ,Nozomi' ist entgültig gescheitert
- 19.12.2003: Weihnachten auf dem Mars
– Weihnachten 2003 ist das Fest der Beagle 2 der Mars-Express-Mission –
Aber vorher muss die Mission noch einige heikle Manöver meistern, wie
etwa die heutige Abtrennung des Landers von der Muttersonde
- 20.12.2003: Zwischen zwei Eiszeiten – Extreme Klima-Schrittmacher auf dem Mars
- 21.12.2003: „Beagle 2“ ist auf Kollisionskurs mit dem Mars
– Nach der geglückten Separation des ESA-Landegräts „Beagle 2“ vom
'Mars-Express'-Orbiter liegt das erste Astro-Foto vom Lander vor
- 25.12.2003: Europa bringt erstmals Sonde in Umlaufbahn um einen anderen Planeten
– Teilerfolg für Mars-Express-Mission: Orbiter befindet sich
wunschgemäß in stabiler Umlaufbahn um den Roten Planeten, das Schicksal
von Beagle 2 ist noch ungewiss
- 28.12.2003: Europa und der Mars - Wie geht es weiter? – Von einer deutschen Beteiligung am Aurora-Programm der ESA will Forschungsministerin Edelgard Bulmahn weiterhin nichts wissen
- 31.12.2003: Noch ist nicht aller Marstage Abend
– Heute beginnt die entscheidende Manöver-Sequenz, um Mars Express auf
polarnahe Umlaufbahn zu bringen. Jetzt fokussieren sich alle Hoffnungen
auf den leistungsstarken „Mars-Express“-Orbiter, der ab dem 4. Januar
sende- und empfangsbereit ist
- 03.01.2004: „Six minutes into the Unknown“
– Heute (nach US-Zeit) landet Mars Exploration Rover "Spirit" (MER-A)
auf dem Mars, um nach Wasser und somit indirekt nach Spuren von Leben
zu suchen
- 04.01.2004: Sturm der Begeisterung bei der NASA – Landerover „Spirit“ ist sicher auf dem Mars gelandet und meldet sich
- 07.01.2004: Gestochen scharf aus 160 Millionen Kilometer Entfernung – 'Spirit' funkt erstes farbiges Bild zur Erde, das in punkto Auflösung das bislang beste Mars-Farbfoto ist
- 08.01.2004: Verschollen in außerirdischen Gefilden
– 'Beagle 2' verpasste gestern die bisher beste Chance, auf sich
aufmerksam zu machen - Auch wenn jetzt alles auf ein Scheitern des
ESA-Landers hindeutet, hat die ESA den Roboter immer noch nicht
engültig abgeschrieben
- 09.01.2004: US-Präsident Bush wird angeblich Pläne für bemannte Mission zum Mond und Mars ankündigen
– Bush könnte damit im Wahlkampf die Nation wieder hinter einem großen
Projekt vereinen wollen, was der Krieg gegen den Terrorismus nicht mehr
leistet, aber es wird auch Kritik verstärken, die jetzt schon vor der
zunehmenden Verschuldung warnt
- 10.01.2004: Auf zum Roten Planeten? – Die gestochen scharfen Bilder vom Mars machen in erster Linie die Unwirtlichkeit des Weltalls noch deutlicher
- 13.01.2004: Verhaltene Aufnahme für das geplante Weltraumprogramm von Bush – Der Mehrheit der US-Bürger würde das Geld lieber für irdische Projekte ausgeben und statt Menschen Roboter losschicken
- 15.01.2004: „Wir werden Ressourcen auf dem Mond oder dem Mars entdecken, die unsere Vorstellungskraft übersteigt“
– US-Präsident Bush hat seine Vision von der Wiederaufnahme der
bemannten Raumfahrt verkündet, verschiebt die wirkliche Finanzierung
aber sicherheitshalber auf die Zeit nach seiner möglichen zweiten
Präsidentschaft
- 17.01.2004: „Spirit“ rollt - „Opportunity“ im Landeanflug
– Mars Exploration Rover-Mission (MER) nähert sich Höhepunkt - „Spirit“
schießt erstes mikroskopisches Bild von der Oberfläche eines
außerirdischen Planeten
- 17.01.2004: Amerika will zum Mars? Europa auch! – Eine bemannte Marsmission ist nur als internationales Projekt sinnvoll
aus der Rubrik „Meinung“ - Anm. d. Übs.
- 20.01.2004: Gestochen scharf und beeindruckend dreidimensional
– ESA veröffentlichte gestern das erste offizielle HRSC-Bild des
Mars-Explorer-Orbiters und zugleich das erste 3D-Bild dieser
Größenordnung von der Oberfläche des Mars in hoher Auflösung
- 24.01.2004: Genug Wasser für eine bemannte Mars-Mission
– Mars Express gelingt direkter Nachweis von Wasser(eis) auf dem Südpol
des Mars. Phantastische 3-D-Bilder belegen: Mars hatte in seiner Urzeit
flüssiges Wasser
- 26.01.2004: Opportunity landet im „gelobten Land“
– Nach seiner geglückten Mars-Landung sendet der zweite Robotergeologe
der Mars-Exploration-Rover-Mission nunmehr Mars-Bilder zur Erde, die
einen „anderen“ Roten Planeten zeigen
- 04.02.2004: Wie rot ist der Mars? – Die Aufnahmen der NASA-Rover zeigen den Nachbarplaneten nicht unbedingt so. wie er sich dem menschlichen Auge bieten würde
- 12.02.2004: Spektakuläre Bilder vom Olympus Mons in 3D
– Der Mars Express nahm des erste Farbbild des höchsten Berges des
Sonnensystems in Hochauflösung auf - das Berliner HRSC-Team will auch
das bekannte „Marsgesicht“ in der Cydonia-Region ins Visier nehmen
- 16.02.2004: Das Kaninchen auf dem Mars – Der Nachweis außerirdischen Lebens wird kaum mit einem einzelnen Foto gelingen
- 23.02.2004: Der Mars als Innovationssprungbrett – Bemannte Missionen zum roten Planeten würden auch auf der Erde einiges in Bewegung bringen
- 03.03.2004: Doch ein Canale Grande auf dem Mars? – Der Mars-Rover der NASA konnte Wasser auf dem roten Planeten nachweisen
- 07.03.2004: Erste europäische Exobiologie-Mission zum Mars startet frühestens in fünf Jahren
– Die Pläne um den ersten europäischen Marsrover „ExoMars“ sind wie das
ganze AURORA-Programm der ESA noch sehr abstrakt - Dennoch peilt die
ESA das Jahr 2009 offiziell als vorläufigen Starttermin an
- 22.03.2004: Das Schicksal der Marsianer – Keine Zeit für große Schritte
- 24.03.2004: Starkes Indiz für lebensfreundliche Bedingungen auf dem Mars
– US-Rover „Opportunity“ fand ausgetrockneten Salzsee, in dem nach
Ansicht der NASA marsiane Lebensformen heimisch gewesen sein könnten
- 29.03.2004: Starkes Indiz für die Aktivität von gegenwärtigem Leben auf dem Roten Planeten
– NASA und ESA-Forscher spüren unabhängig voneinander in der
Mars-Atmosphäre das Gas Methan auf, das auf der Erde u.a. eine
Abfallprodukt biologischer Aktivität ist
- 01.04.2004: Europa und Russland starten 2009 erste bemannte Mars-Expedition
– Euphorische Stimmung bei der Europäischen Raumfahrtagentur ESA nach
der Entdeckung von Wasser und Methan auf dem Mars - Gezieltes Training
der ESA-Astronauten-Crew in Köln-Porz (EAC) beginnt nächstes Jahr -
Verkleinerte Version des Mars-Direct-Plans der Mars-Society dient als
Grundlage
- 15.04.2004: It's a Bird, it's a Plane, it's a ... Spacecraft?
– Experten rätseln über die Herkunft eines unbekannten Flugobjektes,
das 'Spirit' während einer Observation des marsianischen Nachthimmels
fotografierte
- 05.07.2004: Ist der Mars wie die Sahara? – Die Spuren des Marswassers
- 07.08.2004: Ausflug zum staubtrockenen Gusev-Krater – Die Bilder der Mars-Rover werden nun veröffentlicht: „Spirit“ saß dabei unerwartet auf dem Trockenen
- 13.08.2004: Im Gusev-Krater war es trocken – Mit dem „Spirit“ unterwegs durch Sand und Wind
- 03.10.2004: Warum man Mars-Astronauten am besten in das Reich der Träume schickt
– Die ESA forscht daran, wie Mars-Raumfahrer den langen Flug zum Roten
Planeten am besten „überwintern“ können und nimmt das Ganze wortwörtlich
- 02.12.2004: Mars: Planet der Krater und Schluchten
– ESA und DLR veröffentlichen neue 3-D-Bilder der Mars-Express-Mission
#&150; ESA-Forscher vermutet aktive Mikroben auf dem Roten Planeten
Aus Views Of The Solar System
Insgesamt gibt es aber eine unglaubliche Fülle von Seiten zum Thema
„Mars“ (die obige Liste ist immer noch ausgesprochen karg); viele
englischsprachige sind auf der (ebenfalls englischen)
Originalseite
gelinkt.
Offene Punkte
- Warum sind die nördliche und die südliche Hemisphäre derart
unterschiedlich? Warum unterschieden sich die nördliche und die
südliche Polkappe?
- Gibt es immer noch aktiven Vulkanismus auf dem Mars?
- Was genau verursachte die Erosionsspuren, die den irdischen Flußbetten so gleichen?
- Wieviel unterirdisches („untermarsianisches“) Wasser gibt es?
- Mars bleibt an der Spitze der Liste der möglicherweise Leben beherbergenden Planeten. Die Vikingproben
brachten wenige Beweise für Leben auf dem Mars. Aber sie untersuchten
nur zwei isolierte Stellen. Gibt es anderswo Leben, oder gab es Leben
in der Vergangenheit? Die kürzlich gemachten meteoritischen Beweise
benötigen eine Bestätigung. Ultimativ wird eine Mission nötig sein, die
Proben mit zurückbringt.
- Die Zukunft der Marserforschung ist hoffnungsvoller als die anderer Planeten. Die Mars Global Surveyor der NASA umfaßt einen Orbiter, der die meisten wissenschaftlichen Instrumente beherbergt, die auch der Mars Observer enthielt und der sich bereits in einer Umlaufbahn befindet. Mars Pathfinder,
die ein Landungsfahrzeug und ein Minifahrzeug umfaßt, landete
erfolgreich am 4. Juli 1997 (eine dritte Mission , die russische Mars 96,
scheiterte beim Start). Verschiedene andere Missionen sind für 1998
geplant, aber die Finanzierung in Rußland und sogar in den USA ist
hochgradig unsicher. Mars Surveyor überlebte 1995 knapp den Gang durch
den US-Kongreß;
zukünftige Missionen hängen von politischen Verhältnissen ab, die
niemand vorhersagen kann. Die ursprüngliche russische Mars 96 Mission
(vorübergehend als Mars 98 in Umlauf) wurde nun storniert. Die erste
japanische Marsmission Nozomi (früher als Planet B bekannt) befindet
sich heute auf ihrem Weg; falls die USA stolpern werden sie das Licht
hochhalten.
... Sonne
... Erde
... Mond
... Mars
... Phobos
... Jupiter
... Daten
Impressum, © Bill Arnett, übersetzt von
Michael Wapp; zuletzt ergänzt:
27. Februar 2005