La Critica di Paolo Levi              

Alices Rückkehr

 

Das künstlerische Ereignis Charlotte Ritzow ist ziemlich jung, ich möchte aber empfehlen, ihre Werke nicht  nur oberflächlich, da es sich um eine junge Künstlerin handelt und da deshalb der Fehler begangen werden könnte, sie als Lehrling anzusehen, zu betrachten.
Ihr poetischer Ausdruck beruht nämlich auf einer experimentellen Tätigkeit, die sie in ihrem Herkunftsland, Deutschland, wo sie studiert  und die Kunst der Farbenpalette gründlich wahrgenommen hat, gelernt hat.
Die Arbeit in Italien, also unter anderen örtlichen Verhältnissen, offenbart, dass in ihren Werken kultivierte Momente –das sind die in denen sie den Vorschriften des „Berufes“ der schönen Malkunst folgt-  und Momente einer zauberhaften und ausdruckskräftigen Dimension, aufeinanderfolgen.
Charlotte Ritzow ist eine freie, europäische Kunstmalerin.
Sie zeigt in ihren sinnbildlichen Darstellungen keine expressionistische nordische Sehnsucht.  Ihre Werke haben einen ganz typischen, sonnigen, mittelländischen Inhalt.
Die Verwirklichung des Werkes „Strand“, bringt die Arbeit einer geschickten Malerin, die ihren Gedanken mit der Fröhlichkeit der Materie gekonnt verbindet, in den Vordergrund. Es ist  ein strahlendes Werk: Das weiße Segel am Horizont ist ein Zeichen des Lichtes, das die Leinwand abstrakt  mit veränderlichem Blau und Hellblau überflutet.
Diese junge Dame der Farbenpalette neigt besonders zu einer Kunst der bildenden, informellen Vision, mit einem Empfindungsvermögen dass sich Erinnerungen und unbewussten Empfindungen, die gepriesen werden, zuwendet.
Ihre erste Bildungsumgebung war die der Klassenzimmer der Kunstschulen ihn ihrem Land und man kann sich vorstellen, dass sie ihre Neigung, die Sichten ihrer Träume zu berücksichtigen und sich diesen durch die Schönheit der Malkunst zu widmen,  nicht vergessen hat.
Charlotte Ritzow hat die Gabe durch jedes Bild die größte Klarheit, durch  Formulierung der Bedeutungen, die eine starke und kreative Personalität bestätigen, zu erhalten.
Das ist der Fall des eindrucksvollen Bildes „Sonnenuntergang“, mit seiner gebieterischen Schönheit der Darstellung. Unsere Malerin spürt die selben von Nicolas De Stael dargestellten Themen, die dauerhaft im Schloss von Antibes ausgestellt sind und ist sicherlich in der Lage die gleiche Sensibilität der aufgetragenen Farben durch langsame Grundierungen mit  schwarzen, gelben, orangefarbenen waagerechten Varianten, wiederzugeben.
Die gleiche intimistische  Anspielung löst und preist  ihr Streben nach Märchen und nach Mythen einer ständig verwandelten Welt. Durch das Benutzen andeutender Farben beweist sie immer ein klares Gemüt, in dem sie mit der Vereinfachung spielt. Ihre, durch  die Farbgebung vibrierende Marinen sind einzigartig und drücken gleichzeitig ein innerlich kontemplatives Gemüt aus.
Sie bestätigen ein starkes Bedürfnis nach Verherrlichung ihrer phantasievollen Persönlichkeit, so wie in „Einsamkeit“, wo ein weißes Segel –einsam- wehrlos, zwischen riesengroßen Wellen in einem blauen Meer mit leuchtenden Tönen, zu sich selbst  sprechen scheint. Der breite malerische Strich bewegt sich, fröhlich, durch erwähnte Räume, die an einen kontrollierten Gefühlsschwung erinnern.
Die junge Malerin glaubt stark an ihren Beruf, den eines Erzählers abstrakter unsichtbarer Gefühle, die auf der Leinwand sichtbar werden.
Ihr derzeitiges Glück als Künstlerin –und ich bin sicher das dieses auch in der Zukunft anhalten wird-, lebt durch eine vollständige Selbständigkeit, wenn man es mit den heutigen künstlerischen Strömungen der sogenannten „jungen Kunst“ vergleicht. Sie vermeidet nämlich die mediale Kunst, die Art Brut, den Konzeptualismus. Sie zieht es vor, sich mit Liebenswürdigkeit  in eine versunkene, halbabstrakte Mondwelt, mit einer lyrisch darstellenden Andeutung, zu  begeben Dies ist der Fall in „Der schwimmende Mond“; diese Darstellung, ist meines Erachtens nach, eine ihrer bedeutungsvollsten, in der   die Farben, als sprachlicher Ausdruck,   hervorgerufen werden.  Es ist ein fortlaufendes Spielen der Töne und der Gegentöne, das reflektierte Gelb des Mondes verbindet sich mit  dem variablen Türkisblau und einem Anthrazitschwarz. Der Sternehimmel ist eine lyrische Palette weißer Punkte, durch die Stille der Nacht angekündigt wird. Bei  dieser Arbeit erkennen wir, mit wie vielen und welchen Verkleidungen man einen eigenen Traum darstellen kann. Charlotte Ritzow benutzt die sonderlichen, extravaganten Träume der Kindheit, die immer magische Erwartungen und lange Schleier trübsinniger Freude mit sich führen, dass ist der Fall des „Leuchtturms in Hiddensee“, auf dem ein breiter atonaler naphtol - karminroter Streifen, auf der unteren Seite eine  Hooker –dunkelgrünen Landschaft, beherrscht.
Manchmal scheint es so, als würden ihre Angaben der Landschaft poetisch undefiniert zuzwinkern. Charlotte Ritzow ist wie ihre Bilder. Sie segelt einsam zwischen ihren Märchen und Mythen, dem warmen Glanz der Farben und der genauen Definition der chromatischen Verteilung, die Missverständnisse und Unordnung verhindert.
Mit der pantheistischen Darstellung der großen Eiche, in der starken Darstellung „Energy“, scheint das Bild der Natur, sich in einen Ausdruck der „fauve“ Stärke zu verwandeln und in einer fremden Umgebung –weit von der „echten“, fühlbaren, zu leben.
Es muss unterstrichen werden, dass Charlotte Ritzow einen besonderen Platz auf der malerischen Bühne der jungen europäischen Anwesenden besetzt. Sie ist weit von den irrationalen Flügen der neuen Fronten und von der Faulheit einer Darstellung, die keine Lust mehr dazu hat Augenblicke echter Dichtung zu erzählen, entfernt. Charlotte Ritzow ist, im Gegensatz dazu, eine Künstlerin die bis ins Extreme hin, ihre Art der Beschwörung des geträumten Traumes, der sich immer wieder auf der Leinwand erneuert, verteidigt.
Unser Auge kann ihre schöpferischen Improvisationen  (siehe „Der Schwan“) und gleichzeitig die formelle Definition einer verzauberten Reinheit, wahrnehmen.  Es ist schön, dass ihr Urteil über unsere Zeit so distanziert ist. Jede Darstellung lehnt die dramatischen Aspekte, die kleineren und größeren Ängste ab und stimmt die Welt  ihrer Phantasie mit den Idealen eines Traumes der Zukunft, in dem eines Tages, -das hoffen wir wenigstens- der Frieden herrschen wird, ab.
Manchmal treffen wir  figurative Blendwerke der Museumsmalerei Anfang ‘900 (siehe „Der Kuss“), die Charlotte Ritzow, wie eine Erschaffung -und Erneuerungslymphe, in sich hat.
Der Traum, der die Natur und den Menschen verwandelt ( manchmal wird ein Alptraum leicht ironisch dargestellt -ich denke an „Die Rache“), preist nicht mehr die Erzählung, durch figurative Bewegung und emblematische Starrheit, als vorzügliches übernatürliches Spiel.. Was stellen die Frauenfiguren die Charlotte Ritzow darstellt , außer der Leere der Existenz dar ? Was wird aus ihnen? Wenn sie in ihren Bildern auftreten, scheinen sie ein allarmiertes Verhalten anzunehmen, das den Betrachter leicht durch das theatralische, groteske Aussehen irritiert.
In Wirklichkeit ist, vor allem, das Meer, mit seinem blauen Himmel die wahre Bühne ihrer dichterischen Welt. Charlotte ist nämlich, eine Art Alice die fröhlich durch das Wunderland segelt.

Der geträumte Traum animiert ihre malerische Seite, die Stille und gleichzeitig Klang ausdrückt und immer auf   märchenhafter Abstraktion landet. Die Abstraktion materialisiert sich bei ihr durch eine figurative Anspielung, mit atonaler Klangfarbe, durch die Helligkeit hervorgerufen wird.
Man muss diese strikte chromatische Partituren, die einen waagerechten, entschlossenen, geometrischen, betonten Strich haben, beachten.
Man darf nicht vergessen, dass jede ihrer Darstellungen eine Heiterkeit der Umstände, die in den Werken Nicholas de Stael typisch waren,  Anblicke runder Monde und Symbole der ewigen Kindheit- so wie von Paul Klee zelebriert-, ausdrückt.
Charlotte Ritzow –und das bestätigt ihre Reife- erteilt  wahrscheinlich dem Farbton mehr Bedeutung als dem Gegenstand, der ihr meistens fröhlich aus ihrem Herzen entspringt. Ihre hauptsächliche Geste ist der Farbe, als Modulation und Dichte, die sich singend auf der Oberfläche des Bildes verteilt, gewidmet. Der atonale Farbton, verbindet so einige genaue und breite Einsatzstücke eines warmen, eindrucksvollen Mosaiks und eines wunderschönen offenen Märchens, in dem unser Auge, ohne Labyrinthen der Sicht zu begegnen, verzaubert schweifen kann. 

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