Thematische Rundgänge.

Im folgenden Text sind einige mögliche thematische Programme angedeutet, Vorschläge, die nach Belieben abgeändert werden können. Gern bin ich bereit, nach Wunsch diesen Themen zu einem Halbtags-oder Ganztagsprogramm auszuarbeiten und Sie zu führen.

1. Die Mosaiken.

Die römischen Mosaiken aus der Antike sind meist in verschiedenen Museen verstreut zu sehen. Die Galleria Borghese, die Vatikanischen Museen, die Kapitolinischen Museen haben ansehnliche Teilstücke. Vor allem sehenswert zu unserem Zweck, zusammen mit den herrlichsten erhaltenen Fresken und Intarsienwerken (Opus sectile)  ist das Museo Nazionale Romano im Palazzo Massimo an den Diokletiansthermen. In Ostia Antica kann man echte römische Mosaikverarbeitung  in situ bewundern.

Die christliche Mosaikkunst beginnt in den Friedhöfen, dem Vatikanischen Friedhof mit dem Grab der Iulii und den Katakomben, sodann im Mausoleum der Konstanza. In den Kirchen sind die frühen Zeugnisse auf dem Esquilin zu sehen: S. Pudenziana, Santa Maria Maggiore. Am Forum die Kirchen St. Kosmas und Damian und St. Theodor, S. Laurentius Vor-den-Mauern. Die karolingische Renaissance schmückt die Kirchen S. Praxedis bei Maria Maggiore, die Kirche der hl. Cäcilia in Trastevere, S. Maria in Navicella auf dem Coelius und der hl. Nereus und Achilleus an den Caracallathermen. Das Hochmittelalter hat uns die tief theologischen Darstellungen von S. Clemente, S. Maria in Trastevere, von Lateran und der Apsis von S. Maria Maggiore hinterlassen.

 

2. Die Stadtmauern.

Selten interessieren sich die Rombesucher im Besonderen für die Stadtmauern. Zu Unrecht. Sie gehören sicher zu den beeindruckenden typisch römischen Zweckbauten der Antike und sind in Rom bestens erhalten und zu besichtigen. Zunächst sind noch sehenswerte Reste der alten Stadtmauern aus dem IV. Jahrhundert vor Christus erhalten, vor allem am Hauptbahnhof Termini ragen die Servianischen Mauern noch gut erhalten bis auf ihre ursprünglichen 10 m.

Die Aurelianischen Mauern von 270 n. Chr. sind in ihrer 19 km Länge gut zu umfahren. Besonders gut erhalten sind sie auf dem Stück zwischen dem Lateran und Porta S. Paolo an der Via Ostiense. An er Porta S. Sebastiano (Via Appia) ist der Eingang zum Museum der Stadtmauern.

 

3. Die Brunnen.

Viel ist geschrieben zu den römischen Brunnen. Ursprünglich römische Zweckbauten, die im Laufe der Geschichte die schönsten Ausschmückungen erhielten. Vor allem die Spätrenaissance und der Barock, als die Päpste mehrere der antiken Aquädukte wieder funktionsfähig machten und Wasser für den Gebrauch und für die Brunnen nach Rom brachten, haben uns die prachtvollen Brunnen geschenkt. Mosesbrunnen, Acqua Paola, Vier-Ströme-Brunnen, Trevibrunnen, aber auch die "Kleinen": Barcaccia an der Spanischen Treppe, der imponente Tritonenbrunnen auf der Piazza Barberini, der elegante Wannenbrunnen auf der Piazza Colonna, der auf Giacomo della Porta zurükgeht, der schöne, meist unbeachtete Brunnen auf der Piazza della Rotonda vor dem Pantheon, der Mohrenbrunnen auf der Piazza Navona, die Zwillingsbrunnen auf dem Petersplatz, der Schildkrötenbrunnen am Palazzo Mattei, und dann noch die unscheinbaren und vergessenen: der Bienenbrunnen am Beginn der Via Veneto, "Der Schlepper" oder der Wasserträger am Corso, die Brunnen in der Villa Borghese, bis hin zum modernen Najadenbrunnen auf der Piazza della Repubblica.

 

4. Die Renaissance.

Rom ist eine Stadt der Renaissance und des Barocks. Während das barocke Rom wegen seines Zugs zum Kulissenhaften und Theatralen überall "durchscheint", ist das Rom der Renaissance erst zu entdecken, nicht mühsam, aber mit besonderer Aufmerksamkeit. Ein grossartiges Monument der Renaissance ist gleich nach dem Eingangstor nach Rom für die nordischen Rombesucher, der Porta del Popolo, die Kirche S. Maria del Popolo. Spätrenaissance ist auch die Kirche Trinità dei Monti, die über den Spanischen Treppen meist nur als Bühnenbild und Photohintergrund wahrgenommen wird. Übergang von der Spätrenaissance zum Barock ist der Quirinalspalast. Dagegen ist Palazzo Venezia am gleichnamigen Platz eines der ersten Renaissancegebäude in Rom. Ein gefälligeres Beispiel dafür ist der Palazzo della Cancelleria ganz in der Nähe des buten Campo de' Fiori. Einen Hühepunkt der Renaissancearchitektur ist Palazzo Farnese. Glaich dahinter verläuft die Via Giulia, die man das Renaissanceviertel von Rom nennen kann. Über die Brücke Ponte Sisto gelangen wir auf die transtiberische (Trastevere) Seite des Farnesebesitzes: Villa Farnesina, gebaut von B. Peruzzi, ursprünglich Eigentums des Bankiers Chigi, der sie von Raphael ausmalen liess.Von dort den Gianicolohügel hinauf zu S. Pietro in Montorio (St. Peter auf dem Goldberg) mit dem Pempietto des Bramante.

 

5. Bernini - Borromini

Die beiden "feindlichen Brüder" oder Rivalen des römischen Barocks. Entgegengetzte Genies einer Stilepoche, der sie verschiedene Akzente gaben. Der vital sprudelnde Bernini von Neapel, der tiefsinnige und schwermütige Borromini aus dem Tessin. Die Kirchen S. Carlo an der Kreuzung Quattrofontane, die Lateranskirche, S. Ivo an der Sapienza, S. Agnese an der Piazza Navona sind Zeugnisse für die intellektuelle Schwerarbeit, mit der Borromini Glaubensgehalte in die architektonische Sprache übersetzen wollte. Kirchen wie S. Andrea am Quirinal und St. Peter, Brunnen wie der Vier-Ströme-Brunnen, der Tritonenbrunnen, Statuen wie die Jugendwerke in der Galleria Borghese (David, Apoll und Daphne, der Raub der Persephone) und der Longinus in St. Peter zeugen für die freudige Leichtigkeit, mit der Bernini das Monumentalste meisterte.

Ein Rundgang vom Quirinal über Piazza Navona nach St. Peter, wo beide zusammen am Baldachin über dem Petrusgrab arbeiteten, gibt uns Gelegenheit, beide zu geniessen. Für Borromini bemühen wir uns noch zur Lateranskirche.

 

6. Menschsein in Stein

Deutungen des Menschseins und des menschlichen Geschicks in der Statuarik der europäischen Kultur: Assyrer, Altägypter, Griechen, Römer, das Mittelater. die Renaissance, der Barock, der Neuklassizismus, die Moderne. Statuen des Lebens und Ausdruck des Wesens und Werdens durch die verschiedenen Formelemente in den Kunstwerken Roms: im Vatikanischen Museum, in der Borghese Galerie, den Kapitolinischen Museen, in Kirchen.

7. Auf den Spuren der grossen Meister.

Wie für Bernini - Borromini, kann man ähnliche Rundgänge für einzelne der Grossen planen: Michelangelo in Rom, Raphael in Rom, Caravaggio in Rom ...

Viele Werke der grossen Meister sind in Museen, aber ihre Architektur und einige Gemälde und Statuen sind auch ohne Museen in Kirchen zu bewundern. Wenn man ein Museum aussucht und die "offene" Stadt Rom, kann man diese Genies bewundern und ihre Kenntnis vertiefen.

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