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Casteldurante: die Keramikkunst in Europa

 

Urbania, einstmals Casteldurante (zur Ehre des Papstes Urban VIII. änderte 1636 die Stadt  ihren Namen), ist eine kleine Stadt in Mittelitalien. Sie liegt im Herzen des antiken Herzogtums von Montefeltro, nicht weit von Urbino entfernt. Die Majolikaproduktion des Ortes erlebte in der Renaissance ihren Höhepunkt. Heute versucht die Gemeinde von Urbania, zusammen mit einer Gruppe von jungen Keramikern, diese Kunst, die in zahlreichen Museen und Sammlungen auf der ganzen Welt zu finden ist, zu bewahren. Das Ziel ist, die Keramik weiterzuentwickeln, die aber an die alte Kunsttechnik würdevoll anknüpft. So ergaben sich in kurzer Zeit viele Initiativen, durch die neue Keramikwerkstätten enstanden. Die Ausstellung von Straßburg beschritt den alten Weg der Meister der Majolikakunst aus Casteldurante, die im 16. Jahrhundert in ganz Europa verbreitet war. Verbunden mit diesem Projekt möchte man ein “virtuelles Museum” und ein Studienzentrum für die antike Keramikkunst verwirklichen. Für das hohe Niveau ihrer Keramik­produktion während der Renaissance und für die heutige Aktivität der Keramiker, die diese Tradition weiterführen, erhielt Urbania (Casteldurante), als einzige Stadt der Marken und als eine von 26 Gemeinden in ganz Italien, den Titel “Zone der antiken traditionellen Keramikproduktion”.

 

Die Keramikproduktion von Casteldurante

Die Keramik von Casteldurante war schon im Mittelalter bekannt. Im 16. Jahrhundert erreichte sie ihr höchstes künstlerisches Niveau durch den “raffaellismo”, sowie den Einfluß der Maler, Dichter und Humanisten, die sich am Hofe des Herzogs von Montefeltro und deren Nachfolger, Della Rovere, versammelt hatten. Diese Produktion unterschied sich von den anderen Zentren (z. B. Faenza) durch die Entwicklung von typischen Dekorationselementen vor allem durch die ausgeprägte erzählerische Historienmalerei (istoriato). In diesem Städtchen, am Fluß Metauro gelegen, befanden sich mehr als 40 Brennöfen. In den Werkstätten arbeiteten bis zu 150 Töpfer und Maler mit großen künstlerischen Fertigkeiten. Das hohe Maß des figürlichen ornamentalen Dekorationsstils führte dazu, daß diese Keramikprodukte in ganz Europa verlangt wurden. Erwähnenswert sind folgende Künstler und Werkstätten: Zoan Maria, Simone da Colonnello, die Gebrüder Dolci, die Gebrüder Fontana, etc. Einige Meister verließen ihre Arbeitsstätten, um diese Kunst nicht nur in Italien, sondern auch im Ausland zu verbreiten. Der Durantiner Künstler, Cipriano Piccolpasso, veröffentlichte 1548, erstmals und als einziger, ein Lehrbuch über die italienische Keramik der Renaissance. Das Buch “Li tre libri dell’arte del vasaio” (,,Die drei Bücher der Töpferkunst”) führt in die Geheimnisse und die Regeln über die Herstellung der Keramik ein. (Das Werk befindet sich heute im Victoria and Albert Museum in London). Die Kenntnisse der alten Meister führten dazu, daß bis in die heutige Zeit in Urbania talentierte Keramiker, Plastiker und Amateure diese alte Tradition der gesamten Majolikakunst wiederbeleben.  

 

Gliederung der Ausstellung

 

Die Keramiken von Casteldurante Die in den hiesigen Werkstätten hergestellten Exponate sind Kopien aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Die antiken Originalformen stammen aus dem Metauro­Urbino-Gebiet.

“Die drei Bücher der Töpferkunst” von Cipriano Piccolpasso Abbildungen aus dem o.g. Buch, die Beispiele der durantinischen Keramik aus der Renaissance erläutern.

Erläuterung der Majolikaherstellung Tonerde - Formgebung auf der Töpferscheibe - erster Brand - Zinnglasur -Dekoration - Glasur - zweiter bzw. letzter Brand

Vorführung auf der Töpferscheibe Ein Töpfer zeigt vor Ort den Besuchern die Herstellung der antiken Töpferkunst von Casteldurante.

Historisch-geographische Landkarten Die Orte der antiken Majolikakunst.

 

Einer der berühmten Orte der Keramik:

Urbania (einstmals Casteldurante)

 

Es gibt Orte in Italien, die man als Wallfahrtsorte der Keramik bezeichnen kann. Urbania ist eines dieser Zentren. Durch kulturelle Initiativen hat sich die ehemalige Herzogsstadt Casteldurante ihre noble Vergangenheit, in der die Keramikherstellung immer noch eine Hauptrolle spielt, bewahrt. Heute jedoch ist Urbania durch das Entwicklungsprogramm der Region Marken mit ihrer Bekleidungsindustrie national und international bekannt.  Zu einer ihrer kulturellen Einrichtungen gehört auch eine italienische Sprachschule für Ausländer.

 

Verschiedene Einrichtungen für Keramik in Urbania -

 Casteldurante:

 

Zone der antiken traditionellen Keramik-produktion (einzige Gemeinde der Marken) Urbania ist Mitglied des nationalen  Sekretariats der Keramikgemeinde Italiens  mit Hauptsitz in Faenza

Stadtmuseum : Sammlung von Keramiken aus Casteldurante mit antiken Zeichnungen

Bischöfliches Museum: Keramiksammlung vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert

Keramik-Ferienkurse: Kurse für Italiener und Ausländer zum Erlernen der Keramikkunst

Soziale Einrichtung “Cipriano Piccolpasso”: Keramikwerkstatt zur Ausbildung junger Talente

  Verein der Freunde der Keramik:  Verein der Wissenschaftler und Freunde für die Wiederbelebung der antiken Keramik­kunst von Casteldurante.