Am 12. April war Ostersonntag. Alle Glocken läuteten zum Fest.
Im Schuppen gab es keine Glocke, aber es gab das Herz Don Boscos, das die Jungen zusammenrief, die zu Hunderten kamen. Seitwärts kann man das Innere der heutigen Pinardi Kapelle sehen.

Sie ist Christus, dem Auferstandenen, geweiht, um alle an jenen Ostersonntag des Jahres 1846 zu erinnern, an dem Don Bosco und seine Jungen hier zum ersten Mal eintraten. Für Don Bosco wurde dieser kleine Bau zum ersten festen Bezugspunkt seines ganzen Werkes.

 EREIGNISSE IN DER PINARDI-KAPELLE


Um diese Kapelle herum und in ihr sind viele Dinge geschehen, die die Salesianer als „Schatz" ihrer Erinnerung betrachten.
1846
.Am ersten Sonntag im Juli unterrichtete Don Bosco einen seiner Jungen in Arithmetik. Er lehnte sich dabei an die Mauer der Kapelle, weil er sich schlecht fühlte: hohes Fieber und Schwindel. Der Junge musste ihn bis zu seinem Zimmer begleiten, das die Gräfin Barolo ihm in der Via Cottolengo zur Verfügung stellte. Es war bald klar, dass es sich um eine schwerwiegende Krankheit handelte. Schon die geringste Anstrengung rief einen Blutsturz hervor. Die Lungen waren schwer befallen, und bald war Don Bosco todkrank.
Die äußerst traurige Nachricht verbreitete sich unter den Jungen schnell:                   „DON BOSCO STIRBT!".
Vor dem Zimmer, in dem Don Bosco mit dem Tode rang, versammelten sich Gruppen von verängstigten Jungen. Sie trugen noch die verschmutzte Arbeitskleidung, das Gesicht war weiß vom Kalk. Sie weinten und sie beteten.

 
Acht Tage befand sich Don Bosco zwischen Leben und Tod. Einige der Jungen verzichteten in diesen acht Tagen trotz glühender Sonne sogar darauf Wasser zu trinken, um eine himmlische Gnade zu erreichen. Im nahen Heiligtum der Consolata wechselten sich die kleinen Maurer Tag und Nacht ab. Immer kniete einer von ihnen vor der Madonna, selbst wenn die Augen vom Schlaf überwältigt wurden.
SIE HIELTEN AUS, DENN DON BOSCO DUERFTE NICHT STERBEN.
Und „die Gnade" kam wie ein Geschenk der Madonna.

Am letzten Julisonntag legte Don Bosco, wegen seiner Schwäche gestützt auf einen Stock (er war 31 Jahre alt!), die Straße zurück, die ihn von seinem Oratorium trennte. Die Jugendlichen liefen ihm entgegen, sie zwangen ihn, sich auf einen Sessel zu setzen, und sie trugen ihn in einem Triumphzug bis zur Kapelle. Die kleinen Freunde Don Boscos sangen und weinten, und auch er selbst weinte. In der Stille der Kapelle sagte Don Bosco, nachdem er dem Herrn gedankt hatte:

 „MEIN LEBEN VERDANKE ICH EUCH.
ABER SEID GEWISS:
VON JETZ AN
WERDE ICH ES GANZ FUER EUCH EINSETZEN."

Zur Erholung ging Don Bosco einige Monate nach Becchi. Am 3. November kehrte er nicht allein
zurück, sondern in Begleitung seiner „Mamma Margherita": Sie bezogen die drei Zimmer im ersten Stock, die Don Borel damals für sie angemietet hatte. Wenn man die Pinardi-Kapelle verlässt, streift man rechter Hand die winzige Sakristei. Es ist der ziemlich enge Raum, in dem Don Bosco 1853 die erste Schusterwerkstatt einrichtete: zwei Tischchen und vier kleine Stühle. Mehr gab es nicht (Don Bosco wartete nie, bis er angemessene Räume hatte, um etwas zu beginnen: er würde noch heute warten!).
Don Bosco setzte sich an ein Tischchen und hämmerte vor den Augen von vier Jungen eine Schuhsohle. Und der improvisierte Schuster sagte dann seinen aufmerksamen Schülern: „Jetzt versucht ihr's!"

Man kann sagen, dass so die Zukunft der Hunderte und Aberhunderte von technischen Schulen, Berufsschulen und Berufsausbildungszentren begann, die Don Bosco und seine Söhne und Töchter, Salesianer und Don-Bosco-Schwestern, mit der Hilfe von unzähligen Wohltätern nach und nach in allen Weltteilen errichten sollten. Tausende von Jugendlichen, Jungen und Mädchen, haben hier (wie Don Bosco selber es empfahl) gelernt,

 „ANSTAENDIGE BUERGER UND GUTE CHRISTEN"

zu werden und so geschieht es bis heute.





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