Infibulation - eine Geissel fuer die Frauen
von Arthur

 
 

150 Millionen Frauen und Mädchen sind in 28 Ländern Afrikas und einigen Ländern Asiens groben Schätzungen zufolge von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen, circa 15 Prozent von ihnen von der grausamsten Variante, der Infibulation. Die Weltgesundheitsorganisation WHO teilt die Genitalverstümmelung in fünf Stufen ein: erstens die milde Sunna, dies bezeichnet das Einstechen, Ritzen oder Entfernen der Vorhaut der Klitoris; zweitens die Klitoridektomie, Entfernung der Klitoris; drittens Exzision, teilweise oder vollständige Entfernung der Klitoris und der kleinen Schamlippen; viertens Infibulation, Amputation der Klitoris und der inneren und äußeren Schamlippen, Vernähung der Reste der äußeren Schamlippen, wobei nur eine stecknadelkopfgroße Öffnung bleibt, durch die der Urin und Menstruationsblut abfließen kann, und fünftens unklassifizierte Genitalverstümmelungen, zum Beispiel Gushiri-Schnitte. Klitoridektomie und Exzision sind Angaben von amnesty international zufolge mit 85 Prozent die bei weitem häufigsten.

Bei einer Infibulation muss meist vor dem ersten Geschlechtsverkehr und für Geburten eine Defibulation – eine Erweiterung der Vaginalöffnung mittels scharfer Gegenstände – durchgeführt werden. Oft werden den Frauen nach jeder Geburt die Narbenränder der äußeren Schamlippen erneut zusammengenäht.

Viele der gesundheitlichen Folgen der Infibulation sind durch die Beschreibungen der Somalierin Waris Dirie in ihrem Bestsellerroman Wüstenblume (il fiore del deserto) einer breiten Öffentlichkeit auch in Deutschland bekannt geworden. Zu den akuten Beschwerden, wie unvorstellbaren Schmerzen, unstillbaren Blutungen auch mit Todesfolge und Infektionen kommen langfristige Komplikationen, wie chronische Infektionen (zum Beispiel HIV), immer wiederkehrende Blutungen, Abszesse und kleinere gutartige Nerventumore als Folge der Klitoridektomie und Exzision.

»Noch schwerwiegendere Langzeitfolgen kann die Infibulation haben: Chronische Harnweginfektionen, Steine in Blase und Harnröhre, Nierenschäden, Infektionen der Fortpflanzungsorgane, die durch das gestaute Menstruationsblut hervorgerufen werden, Beckeninfektionen, Unfruchtbarkeit, überschießendes Narbengewebe (unregelmäßig geformt, fortschreitende Narbenbildung) und Dermoid-Zysten«, so amnesty international in Female Genital Mutilation: A human rights information pack.

Begründet wird die Praxis der Genitalverstümmelung von Region zu Region sehr unterschiedlich. Oft wird sie im Zusammenhang mit der Initiation der Mädchen ins Erwachsenenleben durchgeführt, teilweise aber auch erst nach der ersten Schwangerschaft oder auch bereits im Säuglingsalter. Angaben der WHO zufolge sind die meisten Mädchen heute bei dem Eingriff zwischen vier und acht Jahre alt, tendenziell werden die Mädchen jedoch immer jünger.

 

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