Amina, eine junge Frau in Nigeria
von Eleonora und Paola

 
 

Amina ist eine junge Frau, die 31Jahre alt ist.
Sie wohnt in einem kleinen Dorf in Katsina, Nigeria.
Amina wurde zum Tode verurteilt, weil sie eine Tochter nach ihrer Scheidung zur Welt gebracht hat. Nach dem islamischen Sharia-Recht wird dieses Vergehen mit Steinigung geahndet.
Ihre Tochter heisst Wasila und sie ist nur 8 Monate alt.
Das Urteil wurde am 22. Maerz in Kats ausgesprochen. Kats ist eine Stadt in Nord-Nigeria, die das islamische Gesetz Sharia hat.
Amina wurde Ende 2000 geschieden. Nach ihrer Scheidung hat sie einen Mann, Yahaha Mohammed, kennen gelernt und nach 9 Monaten hat Amina Wasila zur Welt gebracht.
Die Leute von Kurami haben Amina verurteilt und sie haben Rache verlangt.
Der Mann wurde nicht verurteilt, weil es keine Augenzeugen gibt; Yahaha wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Das Gesetz sieht Augenzeugen als Beweis vor: fuer Amina ist der Beweis des Ehebruchs ihre Tochter.

Jetzt ist die Frau noch in Freiheit um Wasila zu stillen. Die Strafe ist fuer den 19. August 2004 bestaetigt.

Amina hat keinen Rechtsbeistand.
Humanitaere Organisationen haben gegen diese Strafe protestiert und sie wollen Amina helfen. Eine wichtige Schonheiskonkurrenz will auch der Frau helfen: Miss Welt.
Der Wettbewerb wird am 30. November 2002 in Nigeria sein, aber viele Fraulein haben aus Solidaritaet mit Amina "nein" gesagt.


Das gleiche passierte auch Safya Husseini Tungar-Tudu, einer anderen jungen nigerianischen Frau. Sie wurde zum Tode verurteilt weil sie schwanger wurde, ohne einen Ehemann zu haben. Internationaler Druck, z.B. durch Amnesty International, wurde darauf hin ausgeuebt und es wurde zu Protesten aufgerufen. Safiya wurde schliesslich aus formellen Gruenden begnadigt, drei Tage nachdem Amina verurteilt worden war.
Die Todesurteile gegen Amina und Safiya sind mit nigerianischen Bundesrecht nicht vereinbar. Iin der Verfassung Nigerias von 1999 gilt das Recht auf Leben. Trotzdem wurde die Sharia seither in den 12 noerdlichen der insgesamt 36 Bundesstaaten eingefuehrt. Steinigung ist nicht die einzige Strafe der Sharia: es gibt auch Amputationen und Auspeitschungen.

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