Die
Gemeinde Bagnoregio erstreckt sich über mehr als 7500
Hektar an den östlichlichen Hängen des Bolsenasees. Die
Höhenlage variiert von 630m ü.M. in Monterado und 150m
ü.M. in dem Civita umgebenden Tal. Die unterschiedlichen
Höhenwerte machen das Territorium unter geologischem
Gesichtspunkt äußerst variationsreich (zwischen
Tuffgestein in Monterado und Tonerde in Civita).
Der Gemeinde umfasst fünf Ortschaften: Vetriolo, Castel
Cellesi, Civita, Capraccia und Ponzano.
Bagnoregio ist die Heimat des Hl.Bonaventura (1217 - 1274)
eine der charakteristischsten Städte des Nördlichen
Latium.
Die erste Ansiedlungen reichen in voretruskische Zeit zurück;
seit 60 n.Chr. ist Bagnoregio Bischofssitz; die Stadt
wurde von den Goten und von den Langobarden sowie von
vielen Erdbebenen zerstört; nach dem katastrophalen
Erdbeben vom 11. Juni 1695 sind nur wenige Spuren der
alten Stadt geblieben.
Zwischen Viterbo und Orvieto liegend hat Bagnoregio mit
beiden Städte geschichtlich, archäologisch, geographisch
und gesellschaftlich vieles gemeinsam, und im Mittelalter
war Bagnoregio an das politische Schicksal mal der einen
und mal der anderen Stadt gebunden.
Zu besichtigen sind:
Ossario-Pyramide Die Gedenkpyramide wurde 1891 zu
Ehren der im September und Oktober 1867 gefallenen
Soldaten Garibaldis errichtet. Sie steht in der öffentlichen
Parkanlage des Ortes und ist dem Gedenken der gefallenen
Soldaten gewidmet. Das Monument erinnert an die Pyramide
von Caio Cestio in Rom; sie ist 12 Meter hoch und hat
einen dreieckigen Grundriss von 10 m.
Porta Albana
Das sich heute auf der Piazza Trento e Trieste
befindende Stadttor lag ursprünglich in östlicher
Richtung 10-15 Meter zurück und war das Haupteingangstor
für die Stadt. Einige Kritiker schreiben den Entwurf des
Stadttors Ippolito Scalza zu. |
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Der
Tempel des Hl. Bonaventura
Der von dem Architekt Pietro Gagliardi entworfene
Tempel liegt rechter Hand oberhalb der Porta Albana.
Kathedrale
Die auf den Resten einer alten Kirche wahrscheinlich
um 440 errichtete Kathedrale wurde zunächst der
Madonna della Neve geweiht. 1606 wurde die
Kathedrale erneuert und dem Heiligen Nikolaus
geweiht; hier sind eine Bibel aus dem 12. Jh., die
wahrscheinlich dem Hl. Bonaventura gehörte, eine
Madonnendarstellung der Magdalena von Vanni und ein
silberner Reliquienschrein in Form einer segnenden
Armes mit den Armknochen des Hl. Bonaventura zusehen.
Monument des Hl. Bonaventura
Das sich auf der Piazza Sant'Agostino befindende
Monument wurde am 13. Juli 1897 eingeweiht. Es
besteht aus einem Granitstein aus Baveno, auf dem
die Statue des Heiligen steht. Das Monument ist ein
Werk des Bildhauer Cesare Aureli.
Chiesa dell' Annunziata
Die gotisch- romanische Kirche liegt an der Piazza
Sant'Agostino. Im Kircheninneren findet man
bedeudende Gemälde, die Taddeo di Bartolo und
Giovanni di Paolo zugesprochen werden. Besonders
interessant ist der Kreuzgang, der 1524 von dem
Architekten Michele Sammicheli entworfen wurde und
der zentrale Brunnenschacht von Ippolito Scalza.
Località Belvedere
Der Ort will an das Franziskanische Kloster, das in
den vorigen Jahrhunderten von Erdbeben und
Erdrutschen zerstört wurde, erinnern. Am östlichen
Rand des Belvedere befindet sich eine in den
Tuffstein gehauene Höhle, die sogenannte
"Grotta di San Bonaventura"; der Legende
nach wurde der Heilige hier vom Hl.Franziskus von
Assisi geheilt. Vom Belvedere aus hat man einen
wunderbaren Blick auf die einzigartige Landschaft
von Civita (die tote Stadt) und das sogenannte
"Valle dei Calanchi".
Civita di Bagnoregio
Civita ist ein sehr altes Dorf, das auf einem auf
eine Tonerdeschicht ruhenden Tufffelsen liegt.
Starker Erosion unterworfen bröckeln die äu eren Ränder
des Tufffelsen immer mehr ab und stürzen in die
Tiefe, weshalb Civita von dem Schriftsteller
Bonaventura Tecchi aus Bagnoregio "die tote
Stadt" genannt wurde.
Heute ist Civita mit Mercatello durch eine 300 Meter
lange Brücke verbunden.
Auf dem Felsen kann man die Sankt Donato Kirche
besichtigen, die auf einem heidnischen Tempel
errichtet wurde. In der Kirche gibt es ein außergewöhnliches
Holzkreuz flämischer Schule. Am Ende des den Ort
durchquerenden Weges kann man eine wunderbare
Aussicht auf die "Ponticelli", die
riesigen Mauerwerke aus Tonerde, die die letzen
Zeichen der vor Jahrtausenden begonnenen und auch
heute noch nicht abgeschlossenen Erosionsprozesse
sind, genießen. |
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Landschaft
Beeindruckend ist die Verschiedenheit der Landschaften und
der außergewöhnliche Waldbestand der Stadt. Aus Viterbo
kommend findet man zum Beispiel oberhalb der "Strada
Provinciale Teverina", die in die "Strada
provinciale Bagnorese" übergeht, in der Ortschaft
Carbonara einen alten Zerr- und Steineichenwald. Vom in
der Ortschaft Monterado gelegenen Ausflugsziel Campolungo
aus hat man einen wunderbaren Blick auf den Bolsenasee.
Wirtschaft
Neben der traditionellen Landwirtschaft (vor allem
Kornfelder) gibt es in Bagnoregio auch indisutrielle und
handwerkliche Betriebe. Sehr wichtig sind die
Nephritisgruben (bekannt als Basaltsstien), die Käsereien,
die Bautätigkeit, die Thermoplastherstellung und die
Olivenölproduktion. Unter den handwerklichen Tätigkeiten:
die Herstellung von Keramik-, Holz- und Eisenwaren sowie
von Steingut. |