BOLSENA

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Geschichte    
Bolsena ist ein liebenswertes Städtchen, das am östlichen Ufer des gleichnamigen Sees ungefähr 100 Kilometer nördlich von Rom an der Cassia liegt und zur Provinz Viterbo gehört: ein geschichts- und traditionsreicher Landstrich Italiens, in eine blühenden und noch unbefleckten Natur getaucht und von einem gestfreundlichen Volk bewohnt, das seine geschichtlichen und kulturellen Traditionenen pflegt; ein eindrucksvoller mittelalterlicher Ort, der an den Hängen der Ausläufer der Volsinii Bergen liegt.
Seine Ursprünge reichen auf das dritte Jh. v.Chr. zurück, als der Ort von den der Vernichtung entronnen Bewohnern der Stadt Velzna bevölkert wurde. Velzna war eins der wichtigsten etruskischen Zentren, von dem Bolsena seinen Namen, den Quellen der klasssischen Antike uns in der der lateinischen Bezeichnung Volsinii überliefert haben, geerbt hat.
Im vierten Jahrhundert n.Chr. wurde die römische Siedlung wahrscheinlich aufgrund von Langobardeneinfällen aufgegeben, und die Bevölkerung Volsiniis siedelte sich auf dem Fels an, auf dem sich der mittelalterliche Stadtteil und die erste Ansiedlung des heutigen Bolsena befindet.
Im Jahre 1938 gewährte Papst Bonifatius IX der Familie "Monaldeschi della Cervara" Bolsena als Vikariat. Im Jahre 1451 gelangte Bolsena erneut unter die Herrschaft des Kirchenstaats und wurde in der Renaissance zum bevorzugten Reiseziel berühmter Persönlichkeiten wie Leo X, Pius II und Paulus III.
Bolsena bewahrt zahlreiche Überreste und Denkmäler. Von der etruskisch-römischen Stadt Volsinii bewahrt Bolsena Reste der bedeutenden Stadtmauer, einige Gotteshäuser und das "Mercatello" Amphitheater, das nordwärts das alte Volsinii begrenzt. Archäologische Ausgrabungen brachten das von einigen Geschäften und einer großen Basilika umgebene Forum, prächtige Privatwohnungen mit Fresken und aufwendigen Mosaikböden ans Tageslicht. Auf den umliegenden Hügeln befinden sich verschiedene Nekropolen, mit Gräber "a camera" und "a fossa", die auf das 3. Jh.v.Chr. bis ins 4. Jh. n.Chr. datiert werden. Im Mittelalter wird das Stadtbild von der massiven Burg der Familie Monaldeschi geprägt, deren Ursprünge wie alle Befestigungsanlagen entlang der Kommunikationswege auf das auf das 12.-14. Jahrhundert zurückgehen. Die Burg wurde als langobardischer Vorposten zur Landesverteidigung gebaut und von der Familie Monaldeschi während ihrer Stadtherrschaft übernommen und verschönert. Heute ist sie Sitz des Bezirksmuseums des Bolsenasees, in dem man einige sehr interessante archäologische Fundstücke bewundern kann und didaktische Tafeln die Geschichte des Sees und seiner Ansiedlungen erläutern.
Das berühmteste Baudenkmal Bolsenas ist aber die "Kollegiatskirche" der Heiligen Christina. Ihr heutiges Aussehen ist weitgehend das Ergebnis von Arbeiten, die Kardinal "Giovanni de Medici" während des fünfzehnten Jahrhunderts in Auftrag gab. Das Bauwerk hat die Besonderheit, aus vier in verschiedenen Epochen übereinandergebauten Kirchen zu bestehen.
Der älteste Teil wurde aus dem Tufffelsen gehauen, um so Platz für das ursprünglich um die Grabstätte der Heiligen Christina herum gebaute Oratorium zu gewinnen.
In diesem grottenähnlichen Raum ereignete sich im Jahre 1263 das Wunder von Bolsena. Das daraufhin von Papst Urban IV eingesetzte Fronleichnamsfest wird jedes Jahr mit einer feierlichen Prozession begangen, die sich durch die blumengeschmückten Strassen der Stadt windet und Touristen und Pilgern anlockt. Nicht weniger bedeutend ist das Fest der Hl. Christina, Christenmärtyrerin und Schutzherrin der Stadt. Am 23. und 24. Juli jeden Jahres werden der Martyrien der Heiligen Christina gedacht. Auf den wichtigsten Plätzen der Stadt werden die Mysterien auf Holztribünen mit lebenden Bildern dargestellt.
Sehr interessant sind auch der im Stil der Renaissance gebaute Drachenpalast, die Kirche des Hl. Franziskus und die Wallfahrtskirche der Madonna del Giglio (Mitte 16.Jh.).
Der Bolsenasee ist mit seinem klaren und sauberen Wasser der größte Vulkansee Europas, und dank seiner zahlreichen Fischarten ist die Fischerei immer noch eine der wichtigsten Einkommensquellen der hier ansässigen Bevölkerung..
Der Bolsenasee ist reich an Maränen und Aalen, die von Dante in der Göttlichen Komödie im Purgatorium erwähnt werden, um die Gier des Papstes Martin IV., der sie sogar im Wein (Vernaccia) ertränkte, zu veranschaulichen.
Auf den umliegenden Hügeln werden Wein, Oliven, Kartoffel, Hülsenfrüchte und Viefutter angebaut; außerdem gibt es einen ausgedehnten Waldbestand.
Die Stadt lebt weitgehend vom Tourismus und bietet zahlreiche gut geführte Einrichtungen, die sie zu einem der attraktivsten Urlaubsorte der "Alta Tuscia" machen.