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COMPRENSORIO - THE TERRITORY
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Täglich
kann man beobachten, wie in einer von
Globalisierungsprozessen gekennzeichneten Gesellschaft nur
solche Unternehmen und Einrichtungen Erfolg haben, die
sich zusammenschließen und eine Größenanordnung
annehmen, die es ihnen erlaubt, die Quantität und Qualität
ihrer Dienstleistungen zu verbessern.
Globalisierungsprozesse betreffen dabei neben Handel,
Wirtschaft und Kommunikationswesen auch einen
Wirtschaftszweig, der für Italien von grundlegender
Bedeutung ist, nämlich den Tourismus. Dabei kann heute
vor allem der Fremdenverkehr durch die Einrichtung neuer
gemeindeübergreifender territorialer Bezirke neuen
Aufschwung und neue Anregungen finden.
Das zwischen den Gemeinden Bagnoregio, Bolsena,
Capodimonte, Gradoli, Grotte di Castro, Marta,
Montefiascone und San Lorenzo Nuovo (die alle mehr oder
weniger mit dem Bolsenasee in Beziehung stehen) getroffene
Abkommen ist in erster Linie eine ausdrückliche
Absichtserklärung, diese Herausforderung anzunehmen, und
der Versuch, gemeinsam auf ein einheitliches Ziel
hinzuarbeiten, anstatt sich in der trügerischen Überzeugung
zu wähnen, allein stärker zu sein als gemeinsam. Ziel
dieser Zusammenarbeit ist es, die Besonderheiten des
Gebiets um den Bolsenasee zu unterstreichen, sie
touristisch aufzuwerten und so auch wirtschaftlich besser
zu nutzen. Ein Markenzeichen soll dem Touristen ein
Dienstleistungspaket von hoher Qualität garantieren und
so auch die Qualität seines Aufenthaltes verbessern.
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Ein
ständig wachsender Touristenfluss, der hier eine der schönsten
und noch weitgehend intakten Landschaften Italiens genießen möchte,
sollte dabei möglichst uniform auf das gesamte Seegebiet
verteilt werden, ohne dabei bestimmte Gemeinden auf Kosten
anderer zu bevorzugen. Das Seegebiet mit seinen neun Gemeinden
eignet sich aufgrund seiner zahlreichen kulturellen und
landschaftlichen Kulturgütern in idealer Weise für eine
globale Aufwertung und Nutzung. Ein "geschichtsreicher"
Naturraum mit zum Teil gleichen, aber auch vielen
unterschiedlichen Merkmalen, in dem die Region Latium bereits
vor einiger Zeit ein Netz von Bibliotheken und Museen
eingerichtet hat. Die landschaftlichen Schätze und
beeindruckenden Panoramablicke, die man von der Strasse aus
Montefiascone oder Orvieto kommend, über den Bolsenasee genießen
kann, sind auf einen über fünfhunderttausend Jahre lang tätigen
Vulkan zurückzuführen, der dieses Gebiet landschaftlich
geformt hat.
Vor vierhunderttausend Jahren stürzte eine Fläche von 2700 ha
nach einer Reihe von Vulkanausbrüche in der Umgebung einige
hundert Meter in die Tiefe. Dieser riesige Krater begann sich
dann langsam aufgrund von Regen- und Quellwassermassen
auszudehnen. So entstand der Bolsenasee, der vor
hundertzwanzigtausend Jahren durch die beeindruckenden Inseln
Martana und Bisentina bereichert wurde. Die beiden Inseln sind
zwei Krater, die sich später im See gebildet haben, dort
explodierten und so das Ende des Volsina Vulkans einläuteten.
Heute verweisen nur noch die zahlreichen Thermalquellen im
Umland auf die ehemalige Vulkantätigkeit.
Die ältesten Spuren menschlicher Siedlung in dem Gebiet reichen
bis ins mittlere und jüngere Paläolithikum (vor 40000-10000
Jahren) zurück, was durch eine Vielzahl von Steinwerkzeugen,
die in der Nähe von Marta gefunden wurden, bezeugt wird.
Im Lauf des Neolithikums und der Bronzezeit (vor 10000-4000
Jahren) wurde die Besiedlung des Gebietes stärker, und es
entstanden die ersten Dörfer (wie zum Beispiel die Ortschaft
Capriola in der Gemeinde von Bolsena).
In der Bronz- und Eisenzeit (zweites Jahrtausend v.Chr.) nimmt
die Bevölkerung ständig zu, wie man aus den Spuren vieler
Ortschaften auf den Anhöhen der Monti Volsini sowie am Seeufer
schließen kann. Der Anstieg des Wasserspiegels um 10m im Laufe
von dreitausend Jahren ließ letztere im Laufe der Zeit im See
versinken. Bedeutende Zeugnisse von Ortschaften der Bronze- und
Eisenzeit wurden in Casale Marcello, Fondaccio (Montefiascone),
Capriola, Civita D'Arlena (Bolsena), Monte Serano, Ragnatoro (Gradoli),
Bisenzio, Isola Bisentina (Capodimonte), Isola Martana (Marta)
und Civita (Bagnoregio) gefunden.
Ab dem 8. Jh. V.Chr. stritten die drei wichtigsten etruskischen
Städte, Velzna (Orvieto), Vulci und Tarquinia um das Seegebiet,
wobei Velzna das Gebiet mit der größten Ausdehnung durch die
kleineren Zentren Civita di Grotte di Castro, Monte Landro (San
Lorenzo Nuovo), Bardano, Rocca und Civita D'Arlena (Bolsena) und
schließlich auch Montefiascone kontrollierte. Das Gebiet
gelangte 265v.C. unter römische Herrschaft, als Velzna von den
Römern zerstört wurde. Die Überlebenden gründeten eine neue
Stadt auf den nordwestlichen Anhöhen des Seeufers und nannten
sie wie die vorige; diese neue Stadt, die von den Römern
Volsinii genannt wurde, gab dann auch dem See seinen Namen
(Lacus Volsiniensis) und ist der Ursprung der mittelalterlichen
Gründung Borseno, der heutigen Stadt Bolsena.
In dem Gebiet um den Bolsenasee werden seit Jahrhunderten
bedeutende religiöse Feste gefeiert, bei denen sich Heiliges
mit Volkstümlich-Profanem auf beeindruckende Weise vermischt:
die Misteri di Santa Cristina in Bolsena (23.-24. Juli), die
Barrabbata in Marta (14. Mai), das Pranzo del Purgatorio in
Gradoli (am Aschermittwoch) die sfilata di Cavalli di S.Antonio
Abate in Capodimonte (17. Januar) sind einige der ältesten und
bekanntesten Festveranstaltungen volkstümlicher Religiosität,
denen sich heute vor allem während der Sommermonate Volksfeste
aller Art zugesellen, auf denen die lokalen Spezialitäten des
Sees und der umliegenden Felder zum besten gereicht werden.
Vor allem das Mittelalter, die Renaissance und das Barock haben
in fast allen um den See gelegenen Ortschaften deutliche Spuren
hinterlassen: Befestigungen, Paläste und noch gut erhaltene
Kirchen zeugen von Kriegen, Gastmählern und Gregorianischen Gesängen.
Bislang wurde dieses kulturrelle Vermögen in unzusammenhängender
und sporadischer Weise touristisch und wirtschaftlich genutzt ;
dank der Vereinbarung der neun Seegemeinden ist dieses Kulturgut
zu einem gemeinsamen Vermögen geworden, das heute mit vereinter
Kraft geschützt und für die Nachwelt erhalten wird. |
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