GROTTE DI CASTRO

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Geschichte    
Grotte di Castro ist ein blühendes agrarwirtschaftliches Zentrum, das zwischen den sich auf der nördlichen Seite des Bolsenasees erhebenden Hügeln liegt. Seine Ursprünge reichen bis in die Zeit zurück, als die Etrusker die Hügel des Bolsenasee besiedelten. In dieser Gegend kann man überall Spuren etruskischer Kultur finden. In der südöstlich von Grotte di Castro gelegenen Ortschaft Civita, die in Erinnerung an eine alte Stadt so genannt wird, kann man Überreste eines Aquädukts und Reste von Rinnsteinen und einer Straßenachse finden. Die alte Siedlung ist von zahlreichen Nekropolen umgeben. Die ältesten Grabstätten reichen bis in die Mitte des 7. Jh. v.Chr. zurück und bestehen aus sogenannten "tombe a cassone" (Sarggräber); man findet sie vor allem in der Nekropole "Vigna della Piazza" , der wahrscheinlich ältesten der gesamten Ausgrabungsstätte.
Im Laufe der letzten fünfundzwanzig Jahren des 7.Jh. v.Chr. erschienen die ersten "Grabkammern", die man noch heute in der Nekropole von "Pianezze" bewundern kann. Wahrscheinlich betrieben bereits die Etrusker Ackerbau und diese Tradition hat sich auch in den folgenden Jahrhunderte gehalten. Grotte di Castro lebt noch heute von der Agrarwirtschaft, neben dem Weinbau und der Olivenölproduktion werden heute aber auch Kartoffeln angebaut (im August wird das Kartoffelfest "Sagra della patata" gefeiert).
Zwischen dem Ende des 4.Jhs und dem Beginn des 3.Jhs v.Chr. erlitt auch "Civita" die Folgen römischer Expansionspolitik; die Bewohner gaben aber die Stadt nicht auf und so überlebte sie bis zu den zerstörerischen Einfälle der Langobarden. Damals siedelten die Einwohner auf einen nahen Tufffelsen über, der zwar klein war, von dem aus man sich aber besser verteidigen konnte.
Zuerst wohnte das Volk in einigen aus dem Tufffelsen gehauenen Grotten; so entstand der Name Grotte di "Castrum Criptarum".
Das erste Ortszentrum entstand an den Hängen des Kamms, wo sich heute die der Maria SS. Del Suffragio geweihte barocke Basilika befindet. Die heutige Basilika wurde 1626 auf einer alten aus dem achten Jahrhundert stammenden Kirche nach einem Entwurf von Girolamo Rainaldi errichtet und von Andrea Salvi vervollständigt. Im Inneren der Kirche befindet sich eine wertvolle polychrome Holzfigur der Madonna del Suffragio, die von den Einwohnern der Stadt verehrt und deren Fest alle zehn Jahr gefeiert wird. Unter der Basilika eröffnen sich zahlreiche zur alten Kirche gehörende Räume, in denen sich heute ein Museum mit zahlreichen Paramenten und anderen heiligen Gegenständen sowie einer kleinen Sammlung von etruskischen Fundstücken befindet.
Aus dem Mittelalter ist ein anderes heiliges Bauwerk erhalten geblieben: die Pfarrkirche des Hl. Apostels Petrus. Gräfin Mathilde von Canossa ließ diese Kirche , die 1118 von Bischof Wilhelm geweiht wurde, bauen. Von dem alten Gebäude kann man heute nur noch den Kirchturm mit seinen romanischen Formen bewundern, die anderen Teil der Kirche sind im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erneuert worden. Im Inneren der Kirche befindet sich ein Gemälde aus dem 17.Jh. und ein Holzkeuz aus dem 18.Jh.. Dank seiner Zugehörigkeit zum Herzogtum von Castro wurde der alte mittelalterliche Ortskern erweitert: es wurden mehrere Adelspaläste, wie zum Beispiel der Palast von Innocenzo Iuzzi und das Rathaus errichtet.
Das Rathaus wurde in der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts von Vignola gebaut.
Eine schöne Steinwendeltreppe verbindet die beiden Stockwerke des Gebäudes. Man sagt, sie sei nach der Vernichtung der Stadt Castro nach Grotte gebracht worden.
Sehr interessant ist auch die "Fontana Grande" (Großer Brunnen), die 1886 zur allgemeinen Nutzung gebaut wurde und innerhalb der Stadttore zur Wasserversorgung diente. In einem der historischen Gebäude der Stadt, das im 18.Jh. vom Bürgermeister bewohnt wurde, befindet sich heute das 1993 eröffnete Archäologische Stadtmuseum mit einer Abteilung für Volkstraditionen (http://www.museionline.com/). In dem Museum sind ungefähr 160 aus dem 7. bis 6. Jh. v.Chr. stammende etruskische Fundstücke, die in den Nekropolen von Vigna della Piazza und Pianezze gefunden wurden, ausgestellt.