Der
Hügel, auf dem sich die Stadt Montefiascone erhebt, war
schon immer ein natürlicher strategischer
Beobachtungsposten in der Tuscia und zeugt noch heute von
altertümlichen Ansiedlungen, wie man archäologischen
Fundstücken, die in der Nähe der Rocca dei Papi
gefunden wurden, entnehmen kann.
Nach urgeschichtlichen Ansiedlungen (Bronzezeit Rinaldones)
gewann die Stadt in etruskischer Zeit als südlichstes
Bollwerk des Verteidigungssystem des etruskischen Zentrums
Velzna (Orvieto) große Bedeutung; es war
Aufgabe Montefiascones, die wirtschaftlichen Ressourccn
des Seegebiets zu kontrollieren und die territoriale
Expansion Vulcis und Tarquinias zu
bekämpfen. Im Jahr 264 v.Chr. ergriffen nach der
Zerstörung Velznas und der Plünderung des Fanum
Voltumnae endgültig die Römer die Macht.
Im Dunkel der folgenden Jahrhunderte sind einige
Ereignisse bemerkenswert.
- Die Ermordung der Gotenkönigin Amalasunta im Jahr 553
auf der Insel Martana.
- Die besondere Ehrbekundung durch Papsts Leone IV, der
die Stadt Mitte des IX Jhs. zum Montem Flasconis
ernennt.
- Im Jahre 1074 findet im Kastrum von San Flaviano
die Begegnung zwischen der Gräfin Mathilde von Canossa
und Papst Gregorius VII. statt, um die Verteidigung gegen
die Normannen vorzubereiten.
Der Besitz des Kastrums von Montefiascone wurde so
aufgrund seiner straregischen Position eine entscheidende
Voraussetzung für die Verteidigung des zum Patrimonium
Beati Petri gehörenden Gebiets, und hier stoßen
wiederholt die weltlichen Ansprüche der Kirche und die
territorialen Forderungen des Kaiserreichs aufeinander,
was eine ständige und progressive Umstrukturierung und
Befestigung der Rocca begünstigte.
Im Jahr 1185 bescheinigt Kaiser Friedrich Barbarossa der
Stadt ihre Verdienste. Otto IV und Heinrich VI setzten in
Montefiascone einen Burgherrn ein, und so wurde die Stadt
zum südlichste Verwaltungszentrum des Schwäbischen
Reiches.
Im Gegenzug machte daraufhin Innozenz III Montefiascone
zum Sitz des Rektors des Patrimonium des Heiligen Petrus.
Im Jahr 1353 erscheint dann Kardinal Egidio Albornoz auf
der geschichlichen Bühne, um die Autorität der Kirche
gegenüber den rebellierenden Ländern zu behaupten. Die
Burg der Rocca wurde einer der gefürchtesten
Einsatzzentrale des Päpstlichen Heeres.
1368 hielt sich Papst Urban V in Montefiascone auf und
verlieh ihr 1369 den Status einer "Stadt" mit
einer eigenen Diözese .
Viele Päpste und berühmte Persönlichkeiten belebten in
den folgenden Jahrhunderten die dunklen Räume des
Palastes: der Hl. Bernhard von Siena, Pius II, Cesare
Borgia, Julius II, Michelangelo, Leone X, Giuliano da
Sangallo, Kaiser Karl V, Paulus III. Ende des 17. Jhs. kam
Kardinal Marcantonio Barbarigo nach Montefiascone. Die
Ankunft dieses venezianischen Kardinals wirkte sich
günstig auf das kulturelle und wirtschaftliche Leben der
Stadt aus; dank seines Weitblicks, seiner Zähigkeit,
Weisheit und Zuversicht gewann die Stadt von neuem
Bedeutung und wurde zum geistlichen und kulturellen
Zentrum des Landes, das auch im Ausland geschätzt war.
|
|
Montefiascone
ist der ideale Urlaubsort für die, die einen Urlaub
zwischen Natur, Geschichte und Kunst lieben.
Eine überwiegend agrarwirtschaftlich geprägte
Wirtschaft hat die Natur weitgehend unberührt
gelassen. Der See begünstigt mit seinem Wasser und
seinem milden Klima eine reiche und natürliche
Vegetation. Nördlich und südlich von Montefiascone
findet man entlang des Seeufers dichte Zerreichen-
und Eichenwälder, an die sich auf 500 m Höhe
Kastanienwälder anschließen, und im Frühling kann
man die sich mit dem Grün der Wiesen vermischenden
gelben Ginsterfelder bewundern.
In den Wäldern um Montefiascone sind Bunt- und Grünspechte,
Wiedehopfe, verschiedene Raubvögel (Mäusebussard,
Turmfalke, Waldkanz, Schleiereule, Kanz) sowie Wild-
und Stachelschweine, Füchse, Dachse, Steinmarder
und Wiesel zu Hause.
Am Ufer gibt es ein üppiges Schilfdickicht, in dem
Bläß- und Teichhühner und Stockenten nisten.
Pappeln, die Weiden und Erlen säumen das Seeufer
und sind ideale Nistplätze für Taucher und Reiher.
Die Wasser des Sees sind fischenreich: von der Maräne,
die in den tiefen Wassern des Sees ein
ausgezeichnetes Habitat gefunden hat, über den
Flussaal, den Hecht und den Flussbarsch bis zu den
bescheideneren aber nicht weniger schmackhaften
Lattarini, Karpfen und Schleien.
In dieser noch weitgehend unberührten Natur kann
man herrliche Wanderungen unternehmen oder reiten,
schwimmen, surfen, fischen, Mountainbike fahren und
segeln; außerdem finden Sie in dem Gebiet
ausgezeichnete Agriturismi.
Montefiascone bietet seinen Gästen sehr gut
gepflegte Fußball- und Tennisplätze, ein
Sportstadion und ein Schwimmbad. |
|
Montefiascone
ist wegen seines Weins in der ganzen Welt bekannt. Die
Stadt ist ein geschätztes gastronomisches Ziel mit
traditionellen Gasthäusern und zahlreichen Restaurants.
Unter den ersten Gängen sind die Panzanella, Fettuccine
al Lasagnolo, Pappardelle, Lasagne,
verschiedene Suppen Pasta e Fagioli, Pasta e
ceci, Reis- und Linsengerichte sowie die l'Acquacotta,
eine einfache Gemüsesuppe, hervorzuheben. Als
Hauptgerichte werden vor allem Meeresfrüchte in
Abwechselung mit den heimischen Seefischen, dem Flußaal,
der Maräne und den Lattarini angeboten.
Fleischgerichte sind Lammbraten und Lammkoteletts (im
Bratofen gegart, allo "scottadito" und
nach Jägerart, al "bujone" ), gefüllte
Tauben, Kaninchen nach Jägerart, Hühnchen aus der Pfanne,
Wild, Ossobuco und Kutteln in Tomatensoße.
Der Wein verdient besondere Aufmersamkeit. Er ist ein
vollkommenes DOC Produkt: der trockene Weißwein ist
goldgelb schimmernd, hat ein leichtes Bouquet und einen
leicht säuerlichen Geschmack. Er wird zu Vorspeisen,
Nudelgerichten und Fisch empfohlen. Der liebliche Weißwein
ist strohgelb und hat ein ausgeprägtes Bouquet und ist
ein ausgezeichneter Dessertwein.
Bonaventura Tecchi schrieb über den Weißwein: "Man
findet nur wenige Weine, die wie dieser aus Montefiascone
mit dem dreifachen sich steigernden "EST! EST!!
EST!!!" die Lust des Weines, des irdischen Lebens und
der Sonne verkünden . Vor allem fern von Montefiascone
weckt dieser Wein im Geiste eine lebendige Vorstellung von
Freude, Vertrauen und in Licht getauchten Feldern.. Alle
Weine sind eine seltsame Mischung von Erde und Himmel,
beinah ein Freundensprung der Erde in den Himmel und die
Niederkunft von Engelsflügeln auf die rohe Erde, aber in
nur wenige Weinen ist diese Mischung so lebendig wie in
dem unserigen."
Jedes Jahr findet in der ersten Augusthälfte in
Montefiascone eine "Weinmesse" statt, um für
den Est! Est!! Est!!! Weißwein zu werben. Die Stände der
Weinmesse werden in der öffentlichen Parkanlage des
Stadtzentrums aufgebaut und folgen dann einer "in
cantina con Defuk" genannten Weinroute bis ins
historische Zentrum, wo zum Wein in einigen der ältesten
Weinkeller der Stadt lokale Spezialitäten gereicht werden. |